Review

Ich habe schon diverse Sex-Mondos aus den 70er-Jahren mit nur ganz wenigen Punkten oder sogar mit dem Punkteminimum benotet. Inhaltlich waren diese Filme schon damals oft fehlerhaft, heutzutage ist vieles noch weniger interessant und/oder schockierend. Auch erotisch oder sonst irgendwie faszinierend finde ich meistens keine einzige Filmminute.

Ja, da schaue ich mir doch lieber eine aktuelle Dokumentation wie KLITORIS, DIE SCHÖNE UNBEKANNTE an, die tatsächlich interessant und informativ ist. Und wenn ich etwas erotisches sehen möchte, dann schalte ich zu später Stunde meinen Fernseher an und warte auf die vielen hochstehenden Werbespots für Kontaktbörsen oder Handy-Pornos...

REFINEMENTS IN LOVE hat mich jedoch positiv überrascht. Bei diesem Film von Carlos Tobalina handelt es sich um eine eher ungewöhnliche Mischung aus Sex-Mondo und XXX-Film.

Die Schauspielerin Liz Renay, die zwischen 1950 (THE SOUND OF FURY) und 2002 (MARK OF THE ASTRO-ZOMBIES) in ca. 30 Filmen mitgespielt hat – und insgesamt sieben Male verheiratet war – führt als Moderatorin durch den Film.

In REFINEMENTS IN LOVE sieht man zum Beispiel ein TV-Interview von Carlos Tobalina oder einige Ausschnitte von Aufnahmen der Dreharbeiten einer seiner Nudies. Huch, und dann gibt es noch verschiedenste Sexszenen zu sehen!

Einige wenige der grafischen Nacktszenen wurden schön gefilmt, einzelne Aufnahmen sind erstaunlich ästhetisch. Klar, leider gibt es aber auch hier diverse typische Nahaufnahmen zu sehen, die ich meistens etwa gleich wenig sehenswert finde wie die über Nacht getragenen Windeln meiner beiden Kinder.

Inhaltlich bietet REFINEMENTS IN LOVE – erstaunlich ist dies nicht – doch einige Schwächen. Ein Tipp von Sprecherin Liz Renay ist zum Beispiel, dass man während dem Liebesspiel das Telefon ausschalten sollte, damit man auf keinen Fall gestört wird. (Danke Liz, seit diesem "Tipp" komme ich im Schlafzimmer immerhin etwas öfters zu Wort...)

Witzig ist, dass der Vorspann von REFINEMENTS IN LOVE erst gegen Mitte des Films zu sehen ist.
Ach ja: In einer Filmsequenz sieht man einen der ersten Leinwandauftritte der späteren Pornolegende Rene Bond.

Für Fans gehört REFINEMENTS IN LOVE auf jeden Fall zu den interessanteren Genrebeiträgen.

6 Punkte

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