Regisseur Chuck Vincent war quasi der Mastermind der amerikanischen Porno-Industrie wenn es darum ging, auch mal was für den Mainstream-Markt zu produzieren. Wer also als Pornodarsteller keine Lust mehr auf belanglose Fickfilmchen hatte, der wandte sich getrost an ihn... Mehr wie die "Schwestern von der Samenbank" oder "Manche mögens prall" sprang aber nicht dabei heraus.
Denn in "Heißer Reiz...." geht es um soviel wie in den allermeisten Pornos - nämlich um gar nichts! Eine Frau - gespielt von Sandra Cassell aus "Last House on the Left" - hetzt ziellos durch die Gegend, hört Stimmen und gibt sich einer (HC-freien!) Sexszene nach der anderen hin. Untermalt wird das Ganze von strukturloser klassischer Musik.
Manche würde spätestens jetzt den Begriff "experimentell" zücken, doch das wäre in der Tat zu einfach: So ist "Heißer Reiz...." nichts weiter als ein belangloses Sexfilmchen aus der No Budet-Kategorie. Es wird viel gevögelt und kaum gesprochen während der Zuschauer die Spannung kaum aushält - das ist wie immer im ironischen Sinne gemeint. Wer gewisse Kunstanleihen sieht, kann dies gerne tun und für sich behalten. Platz für genügend Interpretationsspielraum lassen solche Grade-Z-Produktionen bei selbsternannten Kultexperten ja immer ein wenig übrig. Vielleicht kann ja der eine oder andere auch die psychologischen Aspekte rauslesen, insofern es denn überhaupt welche gibt... Mir ist dies nach einer Flasche süffigen Rotweins leider nicht gelungen...
Eine Szene bleibt dann doch im Gedächntnis haften: Alleine im Zimmer benutzt Cassell allerhand Früchte, um sich selbst zu stimulieren: Bananen, Weintrauben, Äpfel - was jedoch eher als unfreiwillig komisches Highlight zu verstehen ist.
Fazit: Okay, mal wieder der totale Siebziger-Pulp, leider keiner von der guten Sorte! Diffuser Mindtrip ohne jegliche Wirkung der Faszination. Ein weiterer Besuch im cineastischen Kuriositäten-Kabinett, doch auch hier muss nicht alles von Volltreffern gekrönt sein! Wurde bei Something Weird Video wohl als Sexy Shocker veröffentlicht...