Review
von Leimbacher-Mario
Tote Köpfe lachen länger
Es gibt etliche Frankenstein-Klone, Mad Scientist-Splatterer oder Zombie-Komödien. An das Original aus den 30ern kam aber nie wirklich einer heran. Außer vielleicht dieses kultige Stück aus der Mitte der 80s, welches den Mythos von der Überwindung des Todes in neue, blutig-verrückte, sehr lustige Höhen trieb. Und ganz nebenbei die wahrscheinlich beste Lovecraft-Verfilmung aller Zeiten darstellt.
Die kurzweilige Geschichte rund um den verbissen-genialen Doktor Herbert West, der im Keller seiner WG ein Serum zur Wiederbelebung toten Gewebes erfunden hat & damit ein Zombiechaos auslöst, ist immer wieder ein Genuss für Genrefans, eines der Highlights der letzten 30 Jahre. So bizarr, so überdreht, so brutal, so lustig. Herbert West lockt mir mit seiner Art einfach immer ein Grinsen in's Gesicht & das furiose Finale ist kaum zu überbieten, auch nicht von der immer noch sehr guten Fortsetzung. Bis hin zur letzten Einstellung passt einfach alles - und auch wenn die Fortsetzungen wie gesagt durchaus in Ordnung gehen, wäre es fast noch besser gewesen, hätte man ihn allein stehen lassen.
Die gorigen Effekte sind over-the-top wie der ganze Filme, aber meist absolut hervorragend handgemacht, genau wie es heutzutage leider kaum noch geschieht. Insgesamt war die Indizierung aber mehr als überflüssig, vor allem weil der Film lustiger als brutal ist. Horror & Comedy gingen selten so harmonisch Hand in Hand, eine absolute Messlatte in diesem Bereich. Ein ganz eigener Style, der auch heute noch einfach funktioniert. Und wenn man das Genre mag auch gerne zum 10. Mal. Oft kopiert, nie erreicht. Und neben Frankenstein werden auch noch ein paar andere Klassiker des Genres geehrt & die Macher wussten eindeutig, was sie hier vor hatten. Jeffrey Combs wird für immer Dr. West sein - und es gibt definitiv schlechtere Signature-Rollen!
Fazit: Bryan Yuznas bzw. Stuart Gordons Meisterwerk & der beste "Es lebt!"-Film seit Frankenstein!