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Der Medizinstudent Dr.Herbert West ist ein exzentrischer, intelligenter und eigenwilliger Mensch, der selbst die Theorien seiner Ärzte hinterfragt. Mithilfe eines Serums versucht er totes Gewebe wiederzubeleben, was ihm auch anhands Daniels Katze gelingt. Doch er will mehr und findet in dem debilen Daniel einen Verbündeten und Assistenten und wollen einen kürzlich Verstorbenen aus der Pathologie wiederbeleben. Dabei kommt jedoch der Dekan, Vater von Daniels Freundin ums Leben. Sie bemächtigen sich an ihrem Körper und ihnen gelingt die Reanimation. Doch der Wiederbelebte benimmt sich wie ein Tier. Als Dr.Hill, Lehrer und Vertreter der 6-12 Sekunden Theorie den Geheimnisses auf die Schliche kommt, will er das Serum entwenden. Es kommt zu einem blutigen Kampf, mit tragischen Erkenntnissen und Verlusten.

Re-Animator ist schlichtweg ein Meilenstein des Genres. Nicht nur, dass er ein ganzes Genre, nämlich das des Mad Scientist wiederbelebt, nein er gab auch dem ganzen Horrorgenre neue Impulse. Selten in der Geschichte des Filmes gab es solche feingeschliffene, gut durchdachte Perlen, in denen der Horror, die Inszenierung der Geschichte in Verbindung mit dem Hintergrund so gut durchdacht erschien. Re-Animator gilt nicht nur als Meilenstein, weil er etliche Verweise an kultige Vorbilder wie Frankenstein veranlässt, sondern auch neben seiner grausamen Inszenierung schwarzhumorig ohne Ende. Ich möchte das ganze nicht als Parodie verstehen, auch wenn man das nicht abstreiten darf, aber die Verarbeitung des Themas um einen übermotivierten und wahnsinnigen Doktor, der den Tod überwinden will, übt einfach eine Faszination aus, die ungeschlagen ist. Im Falle von Re-Animator hat das so seinen extremsten Charme, vorallem weil neben den klasse Goreeffekten, die sehr realistisch wirken, auch der wissenschaftliche Hintergrund nicht zu kurz kommt. Der Film bemüht sich sichtlich nicht allzu platt zur reinen Schlachtplatte zu werden, aber das ist er ohnehin nicht, denn der Aufbau der Story, mit seinen Wendungen und Höhepunkten ist gut durchdacht, mitsamt seinen wirklich klasse gezeichneten Charakteren, unterhält das ungemein. Vorallem Jeffrey Combs mit seiner schmächtig wirkenden Statur, seinem kindhaften Gesicht und seinem starren Vorhaben ohne jeglichen Respekt und mit stärrischer Kälte gibt er das perfekte Bild für einen irren Doktor ab. Aber auch Doktor Hill mit seinem hypnotischen Blick scheint da sehr gut durchdacht, auch wenn diese Darstellung öfters mal zum Schmunzeln anregt. Insgesamt ist die Inszenierung ohne Zweifel legendär, die Location der Pathologie lädt nicht gerade zu Partystimmung ein, die auferstehenden Mutierten, ich nenne sie bewusst nicht Zombies, erdrücken die ohnehin schon endlos morbide Atmosphäre in unheimliche Gefilde. Der treibende Score packt einen an den Nerven, Längen kommen in diesem wirklich professionell gemachten Film selten auf.

Fazit:
Re-Animator ist schwarzhumorig, intelligent, morbide, schockierend, blutig und unterhält ungemein mit seiner gut durchdachten, tiefgründigen Geschichte. Die Darsteller sind ohne Zweifel erstklassig, vollkommen berechtigt ist dieser Film ein Vorbild für viele Filme danach, auch wenn selbst er bloss eine gewisse Hommage an Frankenstein oder The Brain that wouldn't die ist.

92%

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