Review

Ein Medizinstudent ist davon besessen, den Tod zu überwinden und so entwickelt er ein Serum, welches Tote wieder Leben lässt, doch so ganz ausgefeilt ist die Erfindung nicht, denn es kommt zu Komplikationen.

Stuart Gordons "Re-Animator" nach einer Geschichte von H.P. Lovecraft gehört zu den großen Horrorfilmen der 80er Jahre und ist meiner Meinung nach einer der wenigen guten Filme, die Herr Gordon inszeniert hat.
Die Figuren werden stimmig und ausführlich vorgestellt. So haben wir den sympatischen Medizinstudenten Dan, der eine Beziehung mit Megan führt, die die Tochter des Dekans ist, der dieser Liebelei nicht positiv gegenübersteht. In das Leben der beiden Liebenden tritt der vom Sieg über den Tod besessene Student Herbert West, der sich bei diesen untermietet und Dan zunehmend in seine Experimente einweiht, was natürlich zu Konflikten mit dessen Freundin führt. Dann haben wir da noch den merkwürdigen Dr. Hill mit dem hypnotischen Blick, der keine reine Weste trägt und scharf auf die Tochter des Dekans ist. All diese Personen werden durch das Wiederbelebungsserum des Herbert West zusammengeführt, machen Wandlungen durch und alles mündet in einem grandiosen Finale.
Die darstellerischen Leistungen der einzelnen Schauspieler sind durchweg glaubhaft und vor allem die stechenden Blicke von David Gale und der seit diesem Film immer wieder mit dem Namen Herbert West in Verbindung gebrachte Jeffrey Combs liefern Unvergessliches ab, denn wenn man im Nachhinein an den Film denkt, sind diese beiden immer mit von der Gedankenpartie.
Noch beeindruckender bei "Re-Animator" sind jedoch die abwechslungsreichen und toll gemachten Effekte, die vor allem gegen Ende zuhauf serviert werden. Sie entschädigen für manch einen etwas zu lang ausgewalzten Dialog im vorherigen Geschehen, besonders in der deutschen Laberfassung, welche wesentlich länger als der unrated Director's Cut ausgefallen ist. So kommt es nach zuvor vereinzelten mit Kunstblut angereicherten Masken- und Latexeffekten am Ende zu einem Feuerwerk skurriler Ideen, die sich nachhaltig beim Zuschauer im Hirn festsetzen. Am kultverdächtigsten ist zweifelsohne der enthauptete Herr Hill, dessen Kopf und Körper getrennt weiterleben und in witziger Teamarbeit eine kleine Zombiearmee aufbauen, mit der Herbert West und Kollegen eine Menge Splatterspaß haben. Die Gewaltdarstellungen sind hier sehr comichaft ausgefallen und sorgen für Erheiterung anstatt Ekel. Da sieht man über abwegig erscheinende Vorkommnisse wie dem braindeadschen Darmangriff augenzwinkernd hinweg.
Zu der Musik sei noch gesagt, dass diese passend eingesetzt wird und das Hauptthema stark an die Melodie aus "Psycho" (warum auch immer) angelehnt ist.

Insgesamt ist "Re-Animator" ein extrem unterhaltsamer Splatterspaß der 80er Jahre, den man sich immer wieder mal ansehen kann, ohne dass die Freude am Zusehen gemindert wird.

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