Re-Animator (1985)

Die optimistische Beziehung von Dan Cain (Bruce Abbott) und Megan Halsey (Barbara Crampton) wird beträchtlichen Strapazen ausgesetzt, denn Herbert West (Jeffrey Combs) platzt als Untermieter in Dans Leben. Hier forscht er an einem Serum, mit dem er Tote wieder zurück ins Leben rufen kann. Schon bald bricht ein mittleres Chaos aus und Dan wird in den ganzen Schlamassel mit hinein gezogen. Zu allem Überfluss funkt auch noch Dr. Carl Hill (David Gale) dazwischen, da auch er etwas vom möglichen Ruhm des Serums abhaben will.

Im Vergleich zu anderen Lovecraftwerken ist die Geschichte um die Reanimierung von Toten recht zugänglich. Der Film fällt praktisch mit der Tür ins Haus und macht keine Anstalten, irgendwie großartig etwas erklären zu wollen. Hier gibts Goreeffekte am laufenden Band, wobei diese auch noch in der heutigen Zeit überzeugen können. Der hohe Blutfaktor avancierte damals sowieso schnell zum kultigen Aushängeschild.

Die Story reißt nämlich nicht wirklich Bäume aus. Während die Beziehung zwischen Dan und Megan erschreckend naiv wirkt, ist vor allem die Motivation der Charaktere fragwürdig: Wieso hilft Dan dem abgedrehten West eigentlich? Die Konsequenzen sind für ihn eigentlich leicht zu erahnen. Noch viel komischer verhält sich aber West selbst, der zu jedem im Film unfreundlich ist, nur Dan hat bei ihm einen Stein im Brett. Warum? Das wird nicht erwähnt; vielleicht ist West ja schwul...

So weit sollte man jedoch nicht gehen, denn mit Jeffrey Combs findet sich hier einer der charismatischten Darsteller überhaupt. Eigentlich ist nur er das tragende Element des Films, erst danach sollte man Story und Effekte erwähnen. Die Art, wie er Sachen runterspielt, vertuscht, vom Thema ablenkt oder einfach manipuliert ist echt köstlich mitanzusehen. Schade, dass das Ende so plötzlich zu einem heillosen Durcheinander verkommt. Das Musikthema ist übrigens auch ausgezeichnet.

Insgesamt ein kultiger, überdurchschnittlicher Schocker, dessen tranige Story zwar veraltet wirkt, doch dank Jeffrey Combs und der makellosen Goreeffekte bleiben auch heute noch erstaunliche Schauwerte.