Review

Inhaltlich braucht man wohl nichts mehr zu erläutern, es sollte jedem klar sein worum es geht. Was mich ein wenig an den vorherigen Rezensionen stört, ist, dass zu wenig auf die Romanvorlage eingegangen wird. Denn dieser Film ist die kongeniale visuelle Umsetzung eines Romans von Cormac McCarthy, einer der bedeutendsten Schriftsteller Amerikas der Neuzeit, der gerade erst mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnet wurde. Die Coen Brüder haben dieses literarische Meisterwerk originalgetreu bis auf zwei, drei sinnvolle und nachvollziehbare Änderungen stellenweise Wort für Wort verfilmt und haben es geschafft, die Stimmung und Aussage des Buches einzufangen und uns zu vermitteln. Dafür Hut ab!!!Würde jede Romanvorlage so verfilmt werden, könnten wir alle glücklich sein. Jeder der den Coen Brüdern also vorwirft einen inhaltsleeren, bedeutungslosen oder nichtssagenden Film abgeliefert zu haben, sollte sich vor Augen halten, dass er damit auch einen der größten Schriftsteller der Neuzeit kritisiert. Dies gilt andererseits auch für die (in hoher Anzahl) vorhandenen positiven Effekte. Nicht ausnahmslos jeder Witz, jede "kultverdächtige" Szene oder jeder Twist wurde von den Coen Brüdern erschaffen, sondern haben ihren Ursprung in der Romanvorlage und wurden von den Coen Brüdern genial umgesetzt. Nicht falsch verstehen ich will die Leistung der Brüder nicht schmälern, ihre Transferleistung ist hervorragend und aussergewöhnlich. Ich möchte vielmehr bei den Kritikern als auch bei den Fans die Romanvorlage ein bisschen mehr in den Vordergrund rücken. Einen Blick riskieren lohnt sich, auch nachdem man den Film gesehen hat. Ach ja und eins noch: egal ob Film oder Buch, bei einer Rezension sollte man wenigstens einen Funken Respekt vor dem bewahren was man bespricht. Egal was man persönlich davon hält.

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