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Thriller, Drama und Roadmovie zugleich:
Lewelyn Moss findet in der texanischen Wüste einen vermeintlich herrenlosen Koffer voller Geld und hat fortan alle Hände voll zu tun seine Verfolger (ein psychophatischer Killer und die Polizei) abzuschütteln.
Ähnlich lakonischer Thriller wie Fargo (ebenfalls von den Coen-Brüdern):
Hier wie dort ist die Jagd nach einem Geldkoffer das zentrale Thema, bei der es letztlich keinen echten Gewinner geben kann.
Gelegentlich sehr spannend:
Das gegenseitige Belauern von Jäger und Gejagtem im Motel gehört zu den besten Momenten des Films. Interessanterweise wird auf eine musikalische Untermalung völlig verzichtet. Neben einigen Gewaltausbrüchen gibt es auch Momente zynischen Humors.
Langsamer Erzählfluss:
Die Coen-Brüder legen mehr Wert auf detaillierte Beschreibungen als auf treibende Action. Stellenweise ist Geduld gefragt.
gelungene Inszenierung:
Josh Brolin, Tommy Lee Jones und Javier Bardem spielen ihre Rollen wirklich gut. Gepaart mit den gelungenen Sets und abwechslungsreichen Schauplätzen ergibt sich ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit und kinotauglichen Schauwerten. Über den Oscar für Bardem darf man sich angesichts des durchgängig gleichen Gesichtsausdrucks aber doch ein wenig wundern.
Unbefriedigendes Finale:
Im letzten Viertel werden alle Spannungsfäden fallen gelassen, anstatt sie konsequent zu Ende zu erzählen. Die Identifikationsfigur stirbt off-screen. Der Verbleib des Geldes wird nicht eindeutig geklärt. Das Hauptaugenmerk liegt plötzlich auf der Figur des alternden Polizisten (Tommy Lee Jones), der sich so seine Gedanken zum bevorstehenden Ruhestand macht. Die wohl besonders bedeutungsvoll gemeinte Schilderung eines nächtlichen Traumes am Filmende wirkt aufgesetzt und hinterlässt einen völlig ratlosen Zuschauer.
Insgesamt durchaus sehenswert, aber ganz bestimmt nicht der beste Film des Jahres (3 Oscars: bester Film, bestes adaptiertes Drehbuch, bester Nebendarsteller). Lieber nochmal Fargo ausleihen !
06/10 Punkte