Dieser Film ist im Low-Budget Bereich einiger Supermärkte auf DVD zu haben. Ich habe ihn dort für 4,99 € erstanden.
Die Erwartungen waren gemischt: Einerseits war klar, dass dies kein High-Budget Film sein kann, denn dann hätte man sicherlich schon von dem Film gehört. Andererseits gibt es auch günstigere Fernsehproduktionen, die trotzdem reizvoll sind und gute Unterhaltung bieten (z.B. die Abenteuer des jungen Indiana Jones, die allerdings nicht wirklich günstig waren). Mit dem Namen Quatermain als Titelheld verbindet man zunächst einmal einen Film im Abenteuer-Genre, was mir persönlich meistens sehr gut gefällt: Exotische Landschaften, fremde Kulturen und jede Menge Action. Vielleicht ist der Film ja eine unbekannte Perle im Backprogramm der Filmwirtschaft? Also lege ich den Film ein und lasse mich überraschen:
Der Held des Filmes ist der Abenteurer Chris Quatermain, Enkel des bekannten Alan Quatermain. Zeitlich angesiedelt ist der Streifen in der Gegenwart, nicht wie man vielleicht vermuten mag in den 30ger Jahren.
Der Film beginnt im Orient-Express, den man aber nur von innen zu sehen bekommt (für eine Außenaufnahme war wohl kein Geld vorhanden). Die junge Archäologin Hope offeriert Chris Quatermain eine antike Karte, welche den Weg zum Schatze Alexanders des Großen weist. Doch diese Karte wird ihnen noch im Zug von einer berüchtigten Räuberbande geklaut. Die beiden werden dabei kurzerhand aus dem Zug geschmissen (klingt zunächst gar nicht so schlecht, leider sind die Kämpfe im Zug recht lahm, den "Zugherausschmiss" bekommt man gar nicht zu sehen)
Quatermain und sein Assistenten brechen am bei einer Party in die Villa der Räuberbande ein, stehlen die Karte zurück und fliehen mit einem gestohlenen Wagen. (klingt eigentlich auch nicht schlecht, doch leider ist der Einbruch völlig unglaubwürdig konzipiert - so blöd würde sich ein Sicherheitsteam nie anstellen - und die anschließende Flucht ist einfach ärmlich. Hinzu kommen seltsame Versuche, Humor in die Szenen einfließen zu lassen - was allerdings gründlich schief geht. Die Sprüche sind mehr als lahm und der Humor basiert auf dem Niveau eines 5-jährigen).
Quatermain, Hope und sein Assistent machen sich im Flugzeug und dann per Lastwagen auf den Weg, den Schatz Alexander des Großen zu finden. In der Westmongolischen Prärie werden sie von Verbindungsmännern der Russenmaffia (eine Gruppe von ca. 5 Punks!!) aufgespürt. In einer Höhle kommt es zum Showdown zwischen Quatermain und den Gangstern.
Hat man sich bis zu dieser Stelle erst einmal durchgelangweilt, hofft man wenigstens auf ein spektakuläres Ende. Der Schatz von Alexander dem Großen bekommt man gar nicht zu sehen, nur seinen goldenen Helm und ein Schild. Bei dem Versuch, diese beiden Sachen zu holen, versinkt die Oberschurkin im Boden - das war’s. Das Ende ist so grottenschlecht unspektakulär, dass man fast schon wieder lachen muss.
Die Musik in dem Film ist erträglich und passend für einen Abenteuerstreifen, der Rest aber einfach nur billig. Chris Quatermain versucht sich als Indiana-Jones-Imitation (rein äußerlich), doch was hier an Action geboten wird, ist einfach lächerlich. Mit etwas Talent braucht man nicht unbedingt viel Geld, um einen ansehbaren Film zu drehen, doch hier war wohl weder Talent noch Geld im Spiel. Schade eigentlich, denn grundsätzlich hätte man aus dem Stoff etwas machen können. Fazit: Unterirdisch schlecht; in Punkten: 1 von 10