So, die peinliche Selbstdemontage von B-Regisseur Mark Roper („Warhead“, „Human Timebomb“) und Prügel-Experte Thomas Ian Griffith („Excessive Force“, „Vampires“) geht in die nächste Runde und es ist alles beim Alten geblieben. Deshalb erspare ich mir auch großartige einleitende Sätze. Wen die Konstellation interessiert, kann zu „The Sea Wolf“ (auch von den beiden) rüberschauen. Das gleicht gilt auch für Harry Alan Towers, der seine Abhandlung bei „Queen's Messenger“ erfuhr. Machen wir also mit den (un)interessanten Dingen weiter. Im Jahr 2001 kurbelte Roper rekordverdächtige sechs Filme (!!!), darunter fünf unter der Obhut von Towers für sein „Towers of London“ – Studio, herunter. Dass dabei die Qualität auf der Strecke bleibt, ist nicht schwer nachvollziehen und so verbleibt auch „High Adventure“ als Ausgussprodukt eines inzwischen schier mittellosen Produzenten.
Schon Cannons Quatermain-Abenteuer in den Achtzigern waren nicht das Gelbe vom Ei, als „Indiana Jones“ – Plagiat aber immerhin noch brauchbar und gegen Ropers Film Gold wert. Nicht mehr Alan Quatermain, sondern Sohnemann Chris übernimmt hier das Ruder, um als Abenteurer, wohlgemerkt in der Gegenwart, durch die Weltgeschichte zu düsen und sich seltene Artefakte anzueignen.
Wohl auch weil das Set von „Death, Deceit & Destiny Aboard the Orient Express“ noch herumstand, startet der Film im Orient Express oder besser einem alten Waggon, den man als solchen verkauft. Chris lernt dort die junge Hope Gruner (wollte genau wie ihre Schwester bei Towers mal internationale Luft schnuppern: Anja Kling, „Biikenbrennen - Der Fluch des Meeres“, „(T)Raumschiff Surprise - Periode 1“), die im Besitz einer Schatzkarte ist, die zum Schatz von Alexander, dem Großen führt, kennen. Da auch noch weitere zwielichtige Gestalten, die sich für diese Karte interessieren, mit an Bord sind, ist man gezwungen das Objekt der Begierde diesen zu überlassen und von Bord zu springen. So beginnt eine gar lustige Hatz nach dem Schätzlein...
Thomas Ian Griffith tut mir hier einmal mehr Leid, aber er muss das Geld wohl bitter nötig gehabt haben. Umgegeben von unterirdisch schauspielernden Ostblockstatisten und Laiendarstellern, die wohl tatsächlich aufgrund ihrer offensichtlichen Inkompetenz in Sachen Schauspiel gecastet wurden und wohl witzig sein sollen (Der Ex-CIA-Agent, der ständig hysterisch Code Red in sein Handgelenkmikro brüllt...), gibt er hier die einzige brauchbare Leistung ab. Selbst Götz Otto („Der Untergang“, „Der Clown“), dem ja immerhin nach „Tomorrow Never Dies“ eine verheißungsvolle Karriere prophezeit wurde, gibt sich als einheimischer Turbanträger und Nachfahre von Alexander, dem Großen der Lächerlichkeit preis.
„High Adventure“ ist eine Ausgeburt an Peinlichkeiten. Die penetranten Versuche ständig witzig zu sein, zerren an den Nerven des Zuschauers und Action gibt es sowieso mal gar nicht. Ropers Budget muss so knapp gewesen sein, dass ein abstürzender LKW (das ist unspektakulärer als es sich jetzt anhört) schon das Äußerste ist. Von dem ja nur ganz leicht von „Indiana Jones and the Last Crusade“ geklauten Finale (in billig) und den Knallschergen (Was auch immer die darstellen sollen...), die ihnen im letzten Drittel auf den Fersen sind, ganz zu schweigen.
Fazit:
Es gibt wirklich keinen Grund sich „High Adventure“ reinzupfeifen. Unbrauchbar ist dieser Langweiler von einem Abenteuerfilm in jeder Beziehung. Ein alles andere als spannender und temporeicher Plot, eine Talentwüste an Darstellern, keine einzige erwähnenswerte Actionszene und penetranter, weil nie witziger Humor zerstören gleich jeden Unterhaltungswert im Ansatz. Finger weg, das meine ich ernst!