Grim - In den Katakomben des Grauens (1995)

Keine Ahnung, warum meine Vorredner hier alle den Film so sehr hassen..? Sicher: Das Teil ist nicht gerade der Burner, doch sooo übel ist "Grim" dann nun auch wieder nicht. Ein gewisser Humor ist natürlich Voraussetzung dafür, diesem Monsterreißer was abgewinnen zu können...

Wie immer sollte man auch von einem okkulten Brettspiel die Finger lassen, zumal dieses ein Monster erweckt, das in den Katakomben unter der Kleinstadt sein Unwesen treibt. Wie immer gemeingefährlich, was eine Expedition am eigenen Leibe zu spüren bekommt...

Dass die Augen glühen und das Viech durch Wände gehen kann, ist natürlich mehr wie nur eine kindlich-alberne Randerscheinung. So sieht die Kreatur aus, als hätten sich die Macher von World of Warcraft, King Kong und Spitting Image zusammengetan, um den nächsten Gummikameraden auf die Menschheit loszulassen. Das Resultat ist weitaus mehr ulkig als gruselig - was die genaue Intention war, bleibt wohl für immer ein Geheimnis, um statt auf Grauen eher auf eine Karikatur zu setzen.

Interessanterweise hätte aus dem Film ein kleiner fieser Reißer werden können, denn das Monster hält sich in seinem unterirdischen Kerker eine angekettete kreischende Frau gefangen und hat einen unstillbaren Hunger auf Menschenfleisch. Hin und wieder kommt sogar der Spirit der Bigfoot-Streifen aus den Siebzigerjahren durch.

Leider tritt die Handlung viel zu lange auf der Stelle. Das Finale ist mitunter ziemlich geil, der Weg dorthin bisweilen eher weniger. Dem recht phantasielosen Drehbuch ist es zudem zu verdanken, seine Figuren pausenlos durch ein halbdunkles Szenario stolpern zu lassen, bis einer nach dem anderen platt gemacht wird. Atmosphärischer und cooler als der flachsinnige "Rawhead Rex" ist "Grim" allerdings dann doch geworden.

Unterm Strich bleibt amüsanter Monstertrash in seinen guten Momenten, in den Schlechten ist auch "Grim" sehr ausbaufähig. "The Descent 1 & 2" oder "The Cave" (2005) kann dieser Schlock natürlich nicht das Wasser reichen. Starke 5 von 10 Punkten, weil ich diesen Quatsch trotzdem irgendwie mochte - zumindest ansatzweise...