Review

Lynch gab sich Mühe in einer Zeit, in der die Kinogänger wie effektgaffende Zuschauer sabbernd zwischen STAR WARS und STAR TREK hockten, einen erwachsenen und sperrigen Science-fiction-Film ins Kino zu hieven.
Ohne die Kenntnisse vom Buch besuchte ich damals als Jugendlicher das Kino, um mir das SF-Meisterwerk mit den zig bekannten Schauspielern anzusehen und war einigermaßen fasziniert.
Wie gesagt, einigermaßen.

30 Jahre sind nun vergangen, und ich war wieder auf DUNE.
Heute bin ich nicht mehr einigermaßen fasziniert, sondern eher überrascht, warum der Streifen so gute Noten kassiert hat.
Dabei ist es nicht die gestraffte Story, die mich zum Kopfschütteln bringt.
Auch die vielfältige Besetzung, die zwar deutlich unter dem üblichen Niveau spielt, ist nicht der Knockout für DUNE.
Es ist – heute wie damals – die schludrige Tricktechnik!
Der Film wurde im Schatten der Candy-Movie-Trilogie STAR WARS produziert. In dieser Zeit waren „Weltraum-Tricks“ wahre Hingucker. Bei Lynchs DUNE ist in der Abteilung für FX wohl gewaltig geschlampt worden. Hierbei rede ich nicht von manch opernhafter Kulisse, die auch heute noch nett anzusehen ist. Nein, ich rede von billigst hineinkopierten Raumschiffen, die vielleicht gerade noch als offensichtlicher Edeltrash durchgehen. Hallo? Ein Meisterwerk an Trickkunst sah damals schon anders aus. Manche Blitzstrahl- und Animationseffekte glänzten schon Jahrzehnte vor DUNE besser auf der Kinoleinwand.
Ja, die Sandwürmer sind ok – ich sagte, ok! Auch heute noch, obwohl ich wohl durch die nostalgische Brille blicke.
Nervig sind auch die meiner Meinung nach schlecht choreografierten Kampfsequenzen. Dies war damals auch schon besser zu inszenieren. Heute sehen diese teilweise richtig amateurhaft und plump aus.

Ich finde, die optische Trickkiste ist das Salz in der Suppe von opulenten SF-Filmen.
DUNE hat hier gründlich versagt!
Für mich gibt es gerade in diesem Bereich eine einfache Formel: schlechte Effekte, schlechter Film – heute wie damals!

Und ich glaube nicht, dass David Lynch einen Trashfilm inszenieren wollte!

Unterm Strich muss ich betrübt sagen, dass DUNE für mich nicht das Meisterwerk ist, das es für andere darstellt und auch so gesehen wird.
Dann doch lieber Han Solo, Luke Skywalker und Obi-Wan Kenobi oder auch die laaangatmigen Weltraumszenen mit klassischer Musik aus Kubricks 2001.
Die DUNE-Verfilmung ist für mich deutlich am Unterhaltungsziel vorbeigeschrammt!

Und es fällt mir schwer, eine Empfehlung auszusprechen – das war auch 1985 schon so.
Leider!

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