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Wieder ein im Fahrwasser von „Se7en“ schwimmender Serienkillerklon, der hinten und vorn nicht an den Genrekönig heranreicht, aber diese Ambitionen dank seines B-Ursprungs auch gar nicht hegt. B-Routinier Mark L. Lester („Commando“, „Showdon in Little Tokyo“) macht aus seinen beschränkten Mitteln das Beste und liefert einen blutigen, kurzweiligen Thriller nach bekannten Ideen ab.

Der sich frei nach „Manhunter“ nicht von den Folgen der zermürbenden Ermittlungen und das Ausloten der psychischen Belastungsgrenze erholende Cop Don Morrell (Mario Van Peebles, „Heartbreak Ridge“, „Solo“) leidet, obwohl Serienkiller Whitman längst zum Tode verurteilt und in der Gaskammer erstickt ist, immer noch gewaltig unter seinem letzten Fall. Besonders die Albträume machen ihm zu schaffen. Als das Morden nach dem selben Muster erneut beginnt, wird Morrell der Fall übertragen...

Primär bedient sich das Skript an typischen Elementen. Der Cop hat den Fall längst nicht überwunden, der Killer tötet frei nach religiösen Vorbildern – leider ohne ersichtlichen Grund. Etwas überkonstruiert erscheint da die Tatsache, dass Morrell gleich die ganze Bibel auswendig kennt. Es dauert, trotz offensichtlicher Hinweise, lange, bis er dann endlich checkt, dass er es mit einem alten Widersacher zu tun hat. Dem wurde nämlich eine Gehirnwäsche nebst Facelifting verpasst, damit er als Attentäter für den Geheimdienst die Drecksarbeit erledigt. Nur leider hat das nicht ganz funktioniert und so zieht Whitman durch die Stadt, um alle an seiner Verurteilung Beteiligten zu töten.

Mark L. Lester macht das Beste aus diesem doch recht simplen Plot und zeigt die Morde in einer schnellen Abfolge. Die Darstellung ist blutig-brutal und mitunter etwas makaber. Insbesondere Whitmans Vorliebe für Nagelpistolen soll für ein paar herbe Szenen sorgen. James Remar („2 fast 2 furious“, „Guilty as Charged“) macht seine Sache als Bösewicht dabei ganz ordentlich, den diabolischen Kick lässt er allerdings vermissen. Auch Peebles ist hier keine großartige Leistung abzugewinnen – immerhin bleibt er dabei stets sympathisch.

Ohne groß auf den Subplot, die Beteiligung eines C.I.A. – Handlangers, einzugehen, setzt Lester auf den fleißig vor sich hin mordenden Killer und das bald vom Fall abgezogene, auf eigene Faust schnüffelnde Ermittlerduo. Die ein oder andere Actioneinlage, sowie hin und wieder sehr blutige Shootouts, sorgen dabei für ein wenig Abwechslung und zeigen gleichzeitig, dass Lester in all den Jahren nichts verlernt hat. Nur schade, dass ab und an die Logik mal außer Kraft gesetzt wird: Zum Beispiel als Whitman vom Dach springt und unverletzt flitzt.

Das symbolisch etwas überladene Finale geizt dann auch nicht mit roter Suppe, Morrells Psychiaterfähigkeiten sind allerdings zu bemüht eingebaut. Bis dahin ist „Blowback“ ein kurzweiliges, wenn auch wenig innovatives B-Vergnügen, dass keinerlei neue Ideen bietet, dabei aber seine Spannung halten kann. Das ist bei Filmen dieser Finanzkategorie leider eine Seltenheit.


Fazit:
Berücksichtigt man die B-Movie-Herkunft, so ist „Blowback“ ein kurzweiliger, recht spannender Thriller, der altbekannte Motive nur wieder aufbackt. Lester versteht den Plot aber ansprechend zu inszenieren, viele gorige Effekt einzubauen und nebenher noch ein paar nette Actioneinlagen zu präsentieren. Kein großer Wurf, aber sehr solide Kost.

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