Review

Fünf Jahre nach dem B-Actioner "Halb Tot" mit unserem Fettklops Seagal folgt nun das Sequel, wiederrum mit Schauspieler Kurupt als Twitch. Als Verstärkung bekommt er Wrestler Bill Goldberg an die Seite gestellt.

Twitch wird aufgrund einer Schlägerei in einen neuen Knast verlegt. Dort gibt es zwei Gangs: Die Farbigen und die Latinos. Und dann auch noch Burk (Bill Goldberg), der lieber für sich alleine bleiben will. Auch Twitch will sich nicht so recht seinen "Brüdern" anschließen.
Am Besuchstag, an dem Twitch seine Verlobte und Burk seine Tochter empfängt, kommt es zur Gefängnis-Revolte. Ober-Latino Cortez erschießt den Anführer der Schwarzen. Der Gefängnis-Direktor lässt elektronisch alles abriegeln. Ein Gang-Krieg wird entfacht, in dem die Wärter nach und nach versuchen, alles unter Kontrolle zu bekommen. Twitch und Burk raufen sich zusammen, um aus dem Schlamassel wieder heil rauszukommen.

Bill Goldberg und Kurupt gehen in diesem Wirrwarr als Buddies soweit in Ordnung. Goldberg mimt den grimmigen, wenig gesprächigen Part, der öfters die Muskeln spielen lässt und Haue verteilt. Kurupt ist das schmächtige Plappermaul mit ´nem Strumpf auf dem Kopf, der jedoch ab und an auch mit seinen Sprüchen unlustig rüberkommt. Hier und da erfreuen ein paar Rückblenden (in denen leider der Kampf-Klops nicht vorkommt) auch das Gemüt.
Achso, ein ganz netter, wenn auch spärlicher Hip-Hop-Soundtrack kann man bei "Halb Tot 2" begutachten.
Das war es dann auch schon mit den Nettigkeiten meinerseits zu diesem Film.

Am Gröbsten zu bemängeln, wäre das Verhalten aller Insassen/Wärter etc. Hier kann man mit etlichen Beispielen dienen: Die Wärter laufen mit Knüppeln in die Masse und andauernd gibt´s was auf die Mappe. Gummigeschosse oder Tränengas war wohl nicht vorhanden. Andauernd stehen zehn Lationos vor Goldberg, drohen im für´s nächste Mal Haue an weil sie ja mindestens zwanzig Leute sein müssten, für ihm den Arsch zu versohlen. Jeder Depp im Essenssaal sieht, wie Cortez den farbigen Anführer erschießt, jedoch ist der Buhmann für alle (für den Gefängnis-Chef natürlich auch) der arme Burk. Werden Wächter erschossen waren es natürlich auch die pösen, pösen Burk und Twitch...
Bei der Abriegelung des Gefängnisses erwischt es (wie soll es auch anders sein?) unsere beiden weiblichen Charaktere. Der Architekt des Gefängnisses wurde wohl mit einer Flasche Fusel bezahlt. Eingesperrt im Verhörsaal wird wie verrückt mit allem möglichen Damentaschen-Inhalt versucht, die versperrte Tür zu knacken, anstatt mal ´nen Stuhl durch die Scheibe zu schmeißen (naja, wenigstens wird Twitch später durchgeworfen). Und so weiter, und so weiter.

Das Szenen-Wirrwarr gibt dem Film dann den Rest. Hier wird mal im Essenssaal rumgeturnt, da läuft man in Gängen rum, Schurke Cortez ist mit den beiden Frauen im Verhörsaal, da sieht man mal wieder den Gefängnis-Präsi und seine "weisen" Ratschläge, dann stehen Latinos im Heizungskeller, irgendwo anders werden ein paar Schwarze vermöbelt usw.

Das sorgt beim Zuschauer für Kopfschmerzen und den Drang sich eine Knarre in den Mund zu stecken und abzudrücken.

Nee, so nicht, lieber Regisseur Art Camacho, das da ist einfach nur gefilmter Müll bei dem gar nix stimmt. Die wenigen Buddy-Einlagen und die paar unspektakulären Kämpfchen retten den Film höchstens nur vor dem Total-Absturz.

3/10

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