Review

... bis auf Johnny Depp


Slasher waren auch 2006 schon ausgelutscht?! Denkste! „All The Boys Love Mandy Lane“ verpasst dem jugendlichen Subgenre eine gesunde Prise Überraschung und Spät-70er-Grindhouse-Geschmack. Es geht um eine äußerst attraktive, etwas mysteriöse Schülerin, auf die quasi jeder geschlechtsreife, heterosexuelle Typ steht. Amber Heard - frisch, neu, unverbraucht. Einer springt sogar besoffen für sie halb neben den Pool und schlägt sich den Kopf auf. Für sie wird also wortwörtlich gestorben. Aber auch getötet?! Ja, wie sich bei einem Wochenendausflug mit ihrer Clique schnell herausstellt...

Deutlich bevor Grindhouse und Retro gefühlt zur Tagesordnung im Genre wurden, kam „All The Boys Love Mandy Lane“ und nutzte diese Komponenten um frischen Wind in seine Nische zu slashen. Mal ganz abgesehen von einem Twist, der das ganze Genre und seine finalen Gepflogenheiten auf den Kopf dreht - ebenfalls weit vor meta, „Cabin In The Woods“ und „The Final Girls“. Amber Heard war damals absolut on fire, eine echte Killerqueen, der 70er-Soundtrack brennt ebenfalls relaxt und leicht bekifft ein Feuerwerk ab. Style, Härte, Alleinstellungsmerkmale stimmen zudem ebenfalls auffällig gut. Warum dieser spezielle Slasher fast zwei Jahre im Giftschrank seines Studios vergammeln musste, bevor er das Licht der Filmwelt erblicken durfte, ist mir ein Rätsel und nur ein weiteres Indiz dafür, dass die Bosse und Betreiber oft genug einfach sehr wenig Ahnung und Geschmack zu haben scheinen. Aber selbst wenn „Mandy Lane“ noch 5 Jahre im Keller gelegen hätte - sie wär ihrer Zeit immer noch voraus gewesen... 

Fazit: auf blutigen Zehenspitzen zwischen Arthouse, Sex(yness) und Schlitzer. Als Amber Heard noch super heiss war und noch nicht jeder zweite Horrorfilm auf retro machen musste. „All The Boys Love Mandy Lane“ ist ein stylischer Killerflick, nostalgisch und anders, seiner Zeit voraus und lässig, schweißtreibend und sinnlich, brutal und bitchy. Zeitgemäß. Böse. Perfekte Sommerslasherunterhaltung. Plus: weltklasse Soundtrack! 

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