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"In der Kürze liegt die Würze." So etwas oder etwas Ähnliches muss sich Jonathan Levine bei seinem Film gedacht haben.

Und so schneidet auch "All the Boys love Mandy Lane" ab. Wirklichen Tiefgang oder überraschende Wendungen sucht man vergebens aber dennoch kann der Film einen gewissen Reiz entfalten. Wer der Meinung ist, dass dieser Film das "Teenie-Slasher"-Genre neu erfindet, befindet sich auf dem Holzweg. Eher das Gegenteil ist der Fall. Der Film ist vorhersehbar, die Charaktere sind zweidimensional, Identifikationsfiguren gibt es nicht wirklich und auch das Ende wird niemanden vom Hocker hauen...ok, schlecht abgeschnitten also? Nicht ganz.


Denn der Film macht dennoch Spaß. Kurzweilig ist er. Ok. Ein wenig platt. Auch das. Überraschend? Sicherlich nicht. Spannend? Geht so...aber wie gesagt -der Film macht Spaß. Es ist die Optik und der Stil an sich...genau diese Komponenten machen den Film doch zu einer Art ungeschliffenen Rohdiamanten im Genre. Amber Heard als Mandy Lane ist einfach wirklich verdammt sexy und der "Balztanz" der Jungs ist so dermaßen überzogen, dass er vielleicht doch wieder gar nicht so unrealistisch ist. Jonathan Levine nimmt diese Klischees und packt sie nach und nach in einen hypermodernen, stylishen Slasher-Videoclip der dann am Ende noch grad so als Film durchgeht. Es sind aber die stimmigen Elemente, die einem in Erinnerung bleiben...die Musik, die übersättigten Farben, der enorme Kontrast und ja...eben Mandy Lane. Und so funktioniert der Film. Zugegebenermaßen auf eine sehr "platte" Art und Weise.

Aber: Schauen wir uns doch mal unsere Werbeindustrie an...aufpoppende Internet-Banner und all' die lächerlichen TV-Shows...wir leben in einer überzogenen, recht platten, berechenbaren Welt...insofern könnte man "All the Boys love Mandy Lane" sogar als Gesellschaftskritik verstehen. Natürlich, mit viel Mühe...aber dennoch...mich lässt der Gedanke nicht wirklich los. Wir (die Gesellschaft) bekommen, was wir verdienen. Einen ultrabrutalen, harten Bond...einen megadüsteren, kaputten Batman...und am Ende dann schließlich Mandy Lane. Willkommen in der Gegenwart...

Fazit: Bei weitem kein perfekter Film. So betrachtet "nur" ein Durchschnitts-Slasher. Aber dennoch ein gelungenes Regiedebüt mit Anspruch, einigen Stärken aber dummerweise auch großen Schwächen. Dennoch: Ansehen lohnt.

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