Unauffälligs Regiedebut von James Koya Jones, in dem es acht Freunde in eine von der Außenwelt abgeschottete, finstere Irrenanstalt verschlägt, wo sie auf die Spuren ihrer gemeinsamen Vergangenheit stoßen. Mehr Worte braucht man zur Handlung kaum verlieren und kann umgehend konstatieren: Ziemlich lustlose, ideenfreie Story, die schon X mal (besser) dagewesen ist. Zwar konnte man hier Stars der zweiten Garde wie Traci Lords und Dina Meyer verpflichten, dem Film nützt es bestenfalls insofern, als dass die Darstellerleistungen insgesamt auf einem recht hohen Level liegen - auch wenn keiner der Charaktere irgendwie sonderlich sympathisch daherkommt.
Auch die technische Umsetzung der "Grusel"story, in deren Verlauf sich das Grüppchen genretypisch allmählich ausdünnt, ist als grundsolide zu bezeichnen. Die Bildkompositionen sind gelungen und erhalten dank Cinemascope-Format mitunter gar einen Touch von Kinofeeling. Auch die Kulisse der Irrenanstalt (oder was das auch immer ist) ist als solche zu gebrauchen.
Daher ist es letztlich fast schon unglücklich, dass Debutant Jones diese durchaus vorhandenen Qualitäten geradezu leichtfertig verschenkt. "Crazy Eights" krankt neben der Tatsache, dass einem die Akteure und Schicksale ziemlich egal sind, vor allem an der Tatsache, dass trotz stimmungsvoller Kulisse praktisch keinerlei Spannung aufkommt und der Film mit zunehmender Dauer fast schon lustlos seinem Ende entgegenplätschert. Die wenigen vorhandenen Schockszenen verdienen den Namen nicht, sind total vohersehbar und viel zu zahm in Szene gesetzt. Gemeint ist hierbei nicht nur der Blutgehalt sondern auch der schlichte "Buh"-Effekt. Beide Zutaten sind leider non-existent. Selbst einen billigen, quasi für diese Art Film obligatorischen Cliffhanger zum Ende hin hat man sich gespart.
Fazit: Schade um die verpasste Chance eines gelungenen Regie-Debuts im Meer moderner Horrorfilme. Die Möglichkeiten und technischen Fertigkeiten waren zweifelsohne vorhanden, einzig das Endprodukt will einfach keine Spannung aufkommen lassen oder vermag es, den Zuschauer irgendwie fesseln.