MY NAME IS BRUCE (MY NAME IS BRUCE, USA 2007, Regie: Bruce Campbell)
Zwei Knaben wollen zwei Mädels beeindrucken. Dafür fährt man natürlich auf einen alten Friedhof, auf dem chinesische Gastarbeiter nach einem Grubenunglück verscharrt wurden. Versehentlich wird dabei aber ein antiker Rache- und Tofu-Dämon erweckt, der sich von nun an die Zeit damit vertreibt die Dorfbewohner zu enthaupten. Dagegen kann nur der berühmte Trash- und B-Movie-Schauspieler Bruce Campbell helfen. Dass sieht der aber etwas anders…
Bruce wird sich wohl gedacht haben: wenn dir niemand ein Denkmal setzen will, tu es selbst. Und so nahm er auf dem Regiestuhl platz und drehte einen Film über sich. Ganz große Idee!
Dass es sich dabei zwar hauptsächlich um eine Verbeugung vor sich selbst und vor seinen treuen (Nerd-)Fans handelt und Mainstream-Tauglichkeit somit nicht zur Debatte stehen kann, liegt auf der Hand. Allerdings wird der Film auch Fan-Erwartungen nur bedingt gerecht. Zum einem muss sich eine Komödie natürlich an ihren Witzen messen lassen. Davon gibt es aber leider nicht sehr viele. Der Humor ist derb und debil, niveaulos und albern – also genau richtig. Leider ist das ganze aber auch etwas unterdosiert. Einige richtig gute Kracher (wenn Bruce anfängt aus dem Hundenapf zu saufen dürfte kein Auge trocken bleiben :-D) wechseln sich mit Längen ab. Das Skript scheint diesbezüglich nicht sehr ausgereift gewesen zu sein. Zum anderen sind auch die Härten für einen Campbell-Film eher Durchschnitt. Dass das Gummimonster digital ein wenig aufgepeppt wurde ist zwar noch zu verschmerzen, dass die Effekte aber nur sehr spärlich ausgefallen sind ist hingegen eher als Endtäuschung zu verbuchen. Hier wäre definitiv mehr drin gewesen.
Bruce Campbell spielt übrigens nicht Bruce Campbell himself, sondern die Rolle Bruce. Soll heißen: er erfüllt Erwartungen, zwar mit Selbstironie und Witz, aber ohne einen wirklichen – will sagen: realen – Blick auf den Menschen Bruce Campbell zu offenbaren. Einerseits ist das genau den Fan-Wünschen angepasst und entsprechend erfrischend, andererseits bleibt auch hier ein flaues Gefühl zurück. Etwas mehr Ehrlichkeit wäre schon schön gewesen. Aber Bruce verzeiht man ja so einiges. Und über lange Strecken retten den Film die unzähligen Anspielungen und Seitenhiebe, begonnen beim obligatorischen Gastauftritt von Ted Raimi in gleich mehreren Rollen über die Verweise auf ältere Filme mit Bruce. Den Fan freut es.
So bleibt unter dem Strich zu konstatieren, dass mit MY NAME IS BRUCE zwar ein unterhaltsames Fan-Produkt vorliegt, dass im Detail aber unfertig wirkt. Mit viel Campbell-Bonus und jeder Menge Augen zudrücken schafft der Film es aber ins obere Mittelfeld: 6-7/10
!!!YOU ARE A CUNT BECAUSE BRUCE CAMPBELL SAID SO!!!