Review

General Emiliano Ramirez [ Roberto Camardiel ] probt den bewaffneten Aufstand gegen Kaiser Maximilian von Mexico; dazu benötigt er allerdings Waffen von Mr. Krantz [ Andrea Bosic ] und dazu benötigt er Geld. Er beauftragt den Halleluja [ George Hilton ], eine wertvolle Reliquie von der Armee zu stehlen. Hinter dem unbekannten und sehr gut versteckten Gut sind auch die Nonne Anna Lee [ Agata Flori ], der russische Grossfürst Alexi [ Charles Southwood ], der Gauner Fortune [ Paolo Gozlino ] sowie Ramirez selber her; der dann doch nicht teilen will...

Eigentlich gilt ja die Faustregel, dass der Erstling immer besser ist als seine Fortsetzung; hier wird es widerlegt: Beide Teile nehmen sich nicht viel; sind also genauso schlecht. Zumindest sieht man, woher Beichtet Freunde, Halleluja kommt seinen Standard her hat; dass er nur so niedrig angelegt ist, liegt hier wie dort am Regisseur, seinem Drehbuch und seinem Hauptdarsteller.
Nun könnte man eigentlich einfach einen Querverweis legen und es dabei belassen; aber wers im Detail will:
Die Story ist genau die gleiche langweilige Mär vom Schatz, hinter dem alle herjagen.
Wieder ein McGuffin, wieder der Plot selber als Alibi für allerlei Mätzchen und Schnabernack ohne wirkliche Struktur; ausser eben der auffälligen Episodenreihung.

Nun kann man die Wiederholung dem Skript selber nicht ankreiden, nur weil man die chronologische Reihenfolge nicht beachtet hat; aber auch hier ist das eine äußerst dünne Projektionsfläche, die es zu bestreichen gilt.
Aus dem Sujet und der Offenheit im Aufbau kann man mit genügend Ideen und Einfallsreichtum sicherlich etwas herausreissen – ein pikaresker Roman macht nichts anderes; aber wenn so gar nichts davon vorhanden ist, sollte man schon etwas mehr zur Hand haben.

Es wird nämlich schnell langweilig; an einigem gelungeren Momenten später merkt man auch, dass es vielleicht gar nicht so schlecht gewesen wäre, das Ganze auf Ernst zu drücken. So ist einem nämlich egal, was mit wem passiert; am Ende bekommt es natürlich eh der Hauptheld. Da der Ausgang bekannt ist, ist der Weg entscheidend, der ein arg beschwerlicher ist und sich ganz schön dehnt. Die Anzahl an mitstreitenden Personen und die sich daraus ergebenden Situationen sind zwar ein guter Anfang, aber die Begebenheiten selber haben keinen Esprit und keine Bindung. Es fehlt das Timing der Witze ebenso wie eine ausgewogene Balancierung; am Ende schwirrt einem nur der Kopf von so viel Dummfug.
Die Gags sind zahlenmässig wieder sehr hoch, aber die Treffer sind reziprok; analog ist nur der Nervfaktor.
„Wenns nicht so traurig wäre, könnt ich lachen“ sagt einer der Darsteller kurz vor Ende und spricht damit gleich das Fazit aus; da hilft das dem Schelm eigene Täuschungsprinzip „Mehr zu geben, als man hat“ auch nicht mehr.

Vieles wirkt nämlich gequält. Man weiss immer, das was kommt und auch was.
Die Spontanität muss irgendwo zwischen Niespulver, Abführmittel und einer versuchten Vergewaltigung flöten gegangen sein; sowieso ist der Grad zwischen Humor und Gewalt - mit Korkenzieher in Schusswunde rumgebohrt - relativ gering. Da werden schon mitten in der mexikanischen Revolution die Holzhammersprüche angerissen; links sterben die Leute und rechts folgt die komödiantische Einfalt.
Sowas kann auch gut gehen und als etwas Spezielles darstellen, aber dann sollte da zumindest etwas Talent dahinter stecken. Falls das ein satirisch gezeichnetes Panorama als Spiel mit den Begriffen von Wahrheit und Wirklichkeit ergeben sollte, dann Gute Nacht Marie.

Viel geht auch schief, weil Hilton einfach kein lustiger Typ ist; kein Charismat und kein Sympat. Bei den Dutzendsprüchen wirkt er weder locker, noch cool noch amüsant, sondern einfach nur steif. Bewegungsarm, regungslos angewurzelt die meiste Zeit, versteinerte Miene. Es wäre zu bezweifeln, dass jemand mit mehr Pepp [ wie Terence Hill z.b. ] als Landstörtzer viel hätte retten können; aber man hätte zumindest mit etwas Wohlwollen reagiert.
Von dem Rest der Besetzung macht nur der Pinguin eine gute Figur, und das auch nur optisch. Der Russe taucht gottseidank relativ spät auf, und schafft es dann trotzdem fast, auch noch den letzten Rest einzureissen.

Am Ende geht dann zwar alles den Bach runter, aber diesmal positiv gemeint. In einer ausgedehnten, wilden Ballerei werden die Grosskaliber ausgepackt und sich minutenlang mit Gatlings beschossen; Ehrenrettung auf den letzten Drücker. Ansonsten hinweg damit.

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