Review
von Leimbacher-Mario
Der HSV (Dino) der Kannibalenliga
„Amazonas“ aka „Cannibal Ferox 2“ aka „Massacre In Dinosaur Valley“ aka „Nudo e Selvaggio“ hat viele Namen, das wird sicher auch Eli Roth wissen, der sich für sein „grünes Inferno“ hiervon fast mit am meisten hat beeinflussen und inspirieren lassen. Erzählt wird von einer bunt gemischten Truppe (von Archäologen bis zu Stripperinnen/Models), die mitten im Nirgendwo des Amazonas-Deltas mit dem kleinen Passagierflugzeug abstürzen und sich gegen allerlei Gefleuch und Gekreuch zur Wehr setzen müssen - natürlich auch zeitweise gegen Menschenfleisch bevorzugendes Urwaldgesindel/Eingeborene…
Viel eher ein Abenteuerfilm mit Piranhas, Krokodilen und Treibsand, sollte man bei „Amazonas“ gar nicht zu sehr auf die Kannibalenschiene schielen. Klar gibt’s mal hier ein herausgerissenes Herz oder einen hungrigen Urwaldstamm, doch im Grunde ist das näher an Cannon als an Deodato. Die Damen haben sich während des Drehs hoffentlich gut eingecremt, gerade an hier öfters freigelegten Stellen, die sonst eher nicht in Kontakt mit der Sonne kommen. Michael Sopkiw beweist durchaus Leading Man-Qualitäten. Schade, dass er danach seine Schauspielkarriere an den Nagel hing. Es gibt Sleaze, Sexismus, Gewalt. Alles ist grün, schwitzig, bescheuert und gefährlich. Die Drehorte und Hindernisse wirken echt und authentisch, Studio ist hier nichts. Manche Feel Good-Songs könnten kaum unpassender sein. Allgemein gibt’s enorm viel zu lachen, meist an nicht dafür gedachten Stellen. Und insgesamt ist „Amazonas“ durchaus ein brauchbarer Buschbarbar. Nur Dinos gibt’s leider nicht.
Fazit: vielleicht nicht ganz so pur und blutig, wie manche Fine Young Cannibalmoviefans es sich wünschen, aber dennoch ein schön-schwitziges Italo-Abenteuer im Amazonas. Kurzweilig und körperbetont. Und Suzane Carvalho ist eine natürliche Schönheit!