Heil Hitler, das Schwein ist tot! - Humor unterm Hakenkreuz (2006)

Der Führer fragt einen Wunder-Rabbi, weshalb es so schlecht laufen würde.
Der Grund seien die jüdischen Generäle, antwortet er.
Hitler entrüstet: "Aber wir haben gar keine!"
Der Rabbiner: "Aber die Anderen."

Ein Film mit dem Titel HEIL HITLER, DAS SCHWEIN IST TOT! – HUMOR UNTER DEM HAKENKREUZ hat mich sehr neugierig gemacht. Ich war mir sicher, dass es sich dabei entweder um eine seriöse Dokumentation oder um einen gewagten Amateurfilm handeln würde. (Ja, stimmt, letzteres hätte mich noch mehr interessiert...)

HEIL HITLER, DAS SCHWEIN IST TOT! – HUMOR UNTER DEM HAKENKREUZ ist eine TV-Dokumentation mit einer Laufzeit von nur ca. 45 Minuten. Der Film von Rudolph Herzog setzt sich damit auseinander, wie sich der Humor kurz vor und während dem zweiten Weltkrieg "veränderte". Dass die Nazischergen kaum Witze auf eigene Kosten duldeten, wie immer mehr plumpe Witze über Juden verbreitet wurden. Und auch, was mit einigen mutigen Künstlern geschah, die sich nicht instrumentalisieren ließen...

Nebst diversen Archivaufnahmen und neu gefilmten Aussagen von Zeitzeugen, sind immer wieder Szenen mit Volker Michalowski und Klaus Stiglmeier zu sehen, die meistens Hitler und Göring spielen. Meiner Meinung nach agieren sie nicht selten etwas zu theatralisch.

Der Score ist passend, auch die Realisation ist solide.
Teilweise hätte ich mir noch etwas mehr Detailinformationen gewünscht (wobei bei dieser kurzen Laufzeit gar nicht viel mehr möglich war).

Dass HEIL HITLER, DAS SCHWEIN IST TOT! – HUMOR UNTER DEM HAKENKREUZ eine gute Mischung aus Humor, Ernsthaftigkeit und Information beziehungsweise traurigen Fakten gelingt, finde ich bewundernswert!

7,5 Punkte