Review

Mal ganz tief in der Mottenkiste des Horrorfilms gekramt und dieses Teil von 1934 hervorgezogen. Und ich muss sagen, der Griff hat sich gelohnt: Nicht, dass die "Re-Animator"-mäßige Story so interessant wäre... Nein, es ist eher verblüffend mit anzusehen, was für durchgeknallte Sachen schon vor über siebzig Jahren gedreht wurden.

Denn "Maniac" gilt landläufig als der erste Exploitation-Film überhaupt. Zumal die knapp 50 Minuten Spielzeit vollkommen ausreichen, um dem Zuschauer so allerhand aufzutischen: Da drückt der Hauptdarsteller mal kurzerhand einer Katze das Auge aus (echt oder Trick?), um es anschließend zu verspeisen. In einer anderen Szene wird eine Vergewaltigung mehr als nur angedeutet. Es gibt entblößte weibliche Brüste zu sehen, einen waschechten Catfight zweier Damen, sowie eine Beißerei zwischen einem Terrier und einer Katze. Dazu werden immer wieder psychedelische Szenen mit okkult-satanischen Inhalten aus expressionistischen Stummfilmen wie "Witchcraft through the Ages" (Benjamin Christensen) oder "Siegfried" von Fritz Lang gezeigt, die quasi als halluzinative Wahnvorstellungen des kranken Wissenschaftlers dienen sollen. Aus heutiger Sicht mag das alles etwas angestaubt wirken, für damalige Zeiten war es jedoch bahnbrechend.

Auch ansonsten ist der Film recht unterhaltsam, Hauptdarsteller Bill Woods merkt man die Spielfreude in seiner durchgeknallten Rolle überaus an. Sieben Punkte mit Obskuritäten-Bonus für diesen Mini-Klassiker der etwas anderen Art.

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