"Wishmaster 2" setzt am gleichen Ort, der Kunstgalerie, wo der Vorgänger endete, wieder ein. Das weitere Prinzip ist aus dem Erstling dann durchweg bekannt: Der Djinn sammelt eine ausreichende Anzahl von Seelen, um dann schließlich der Person, die ihn aus dem roten Opal befreit hat, drei Wünsche zu gewähren. Hat er das geschafft, so wird die Rasse der Djinn die Weltherrschaft übernehmen. Im Original war meiner (schwammigen) Erinnerung nach die Anzahl von 1001benötigten Seelen zwar noch nicht so genau definiert, aber so weit so gut zum Grundgerüst.
Im Knast wartet dann eine Schar von Wunschkandidaten auf den Herrn der Wünsche. Doch anstatt den Motor hier richtig warm werden zu lassen, ist dieser Gefängnisaufenthalt sehr trivial und wenig spannend. Effekte pausieren während dieser Zeit, die einen Großteil des gesamten Filmes einnimmt, fast vollständig. Nur selten zeigen sich sehenswerte skurrile Ideen wie der Wunsch des einen Insassen, dass seinem Anwalt am besten der "Arsch aufgerissen" werden sollte, was dann auch im wahrsten Sinne des Wortes geschieht.
Allgemein wurde hier im Gegensatz zum Erstling um mehrere Gänge zurückgeschraubt. Neue Erkenntnisse gibt es nicht und damit Nichtkenner des ersten Teils auch alles einigermaßen verstehen, gibt es von der im Internet recherchiert habenden Hauptprotagonistin, die eine erträgliche Rolle abgibt, für den Zuschauer Nachhilfestunden zum Mythos Djinn.
Andrew Divoff ist hier wieder der Wishmaster und das einzige bekannte Gesicht, das sich aus Teil 1in den Nachfolger gerettet hat. Warum der Djinn überhaupt noch seine Gestalt hat, ist auch etwas rätselhaft, da er sich im Original noch extra einen Körper suchen musste, nachdem er aus dem Opal geschlüpft worden war. Aber okay, das lässt sich vielleicht noch mit Djinnmythen erklären. Wie auch immer, der Wishmaster wird hier zur zentralen Figur und so ist auch Andrew Divoff logischerweise oft im Bilde. Mit gewohnt cooler, diabolischer Ausstrahlung kann er auch hier überzeugen. An den Sprüchen findet man allerdings im ersten Teil noch besseren Gefallen. Ein schlichtes "Erledigt!" statt "Wie sie wünschen!" des Wishmasters nach einem ausgesprochenen Wunsch des Opfers, klingt in der deutschen Synchronisation beispielsweise etwas fade. Beim Schlussgag ist der Djinn erneut wieder im Opal eingeschlossen, was einen weiteren Nachfolger bereits mehr als erahnen ließ. Na dann, auf in den dritten Teil... (Noch 5/10 Punkten)