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Schlicht eine nahezu kongeniale Verfilmung des auitobiografischen Antikriegs-Romanklassikers von Erich Maria Remarque! Dieser Film zeigt den Schrecken des Krieges in einer Intensität und Eindringlichkeit, welche seit 1930 nie wieder erreicht wurde (auch wenn "Der Schmale Grat" mit einigem Abstand hier mitzuhalten vermag).

Geschildert wird die Geschichte Paul Bäumers, der zusammen mit seinen Klassenkameraden freiwillig Schulbücher gegen Uniform, Sicherheit gegen Todesangst, Nationalismus gegen Ernüchterung tauscht. Der erste Weltkrieg soll das Ende seiner Jugend, ja schließlich das Ende seines Lebens bedeuten. Denn permanentes Trommelfeuer, das Miterleben des Sterbens von Kameraden und der ständige Begleiter der Angst machen aus lebenslustigen Jungen emotional gebrochene und innerlich abgestumpfte alte Männer. Die Generation "Eiserne Jugend" wurde vom Krieg zerstört, auch wenn sie seinen Granaten entkam. Ganz im Sinne des Buches gelingt es auch dem Film dieses Gefühl der Beklemmung und Hoffnungslosigkeit auf den Zuschauer zu übertragen.

Obwohl Regisseur Lewis Milestone ein paar kleine Details des Romans hier veränderte, adaptierte er Remarques Buch doch weitestgehend werkgetreu von Freude über Krieg in der Schule über Kasernendrill bishin zum Fronteinsatz. Auch spart der Film die (oft angedeutete) Brutalität des Krieges nicht aus. Lew Ayres kann man durch sein intensives, nie sentimentales Spiel als den James Dean der Nachkriegsgeneration des 1. Weltkriegs bezeichnen. Einzig ein paar witzige Szenen passen ebenso wie seltene dramatische Längen nicht in das sonst perfekte Gesamtbild. Das Ende mit der zurückzuckenden Hand als Zeichen des Todes und die Überblendung zwischen den jungen Soldaten mit den Kreuzen eines Friedhofs ist eine geniale Interpretation des vage angedeuteten Endes der Romanvorlage und hat Filmgeschichte geschrieben.

Fazit: Schlicht und ergreifend der beste Antikriegsfilm aller Zeiten mit toller Inszenierung und Besetzung. Nüchterner, trauriger, mitreißender und glaubwürdiger Blick in die Abgründe der Seelen der "Eisernen Jugend" und hinter die leider oft glorfizierte Fratze des Krieges mit all seiner Hässlichkeit. Ein nahezu perfekter Klassiker, welcher den Vergleich mit der späteren (Farb-)Verfilmung (1979) um Längen gewinnt.

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