Die britisch/französisch/spanisch/deutsche Koproduktion „Young Soul Rebels“ aus dem Jahre 1990 von Regisseur Isaac Julien ist ein für das für seine Action-Gülle berüchtigte Cannon-Label ein sehr ungewöhnlicher Film. Er spielt im England der späten 70er zu Zeiten der Punk-Explosion und dreht sich um die Liebe zweier schwarzer Jugendlicher zur Soul- und Funk-Musik, einen Mordfall und überraschender Weise auch zu einem großen Teil um Homosexualität. Das Ganze geht einher mit einer Art Milieustudie unterpriviligierter Jugendlicher und beinhaltet einen Schwenk durch Subkulturen wie Punk und Skinhead. Interessante und gute Ansätze sind durchaus erkennbar, allerdings hätte man sich besser auf EINEN Handlungsfaden beschränkt: Eben ENTWEDER Milieu/Subkultur/Musik ODER Kriminalfall ODER Homosexualität. So wirkt das alles ziemlich zusammengewürfelt und unbefriedigend, da keiner der Aspekte in ausreichendem Maße verfolgt wird. Das meines Erachtens misslungene Finale und der unpassende Kitschanteil besorgen den Rest und lassen gelungene komödiantische Einlagen wie die Darstellung schottischer Touristen fast schon vergessen. Wie so etwas (bzw. etwas ähnliches) weitaus besser funktioniert, bewies 1999 Spike Lee mit seinem „Summer of Sam“.