Uhaha! Mitten aus der tiefsten Slasherzeit gegen Ende der 70er Jahre kommt aus den tiefen Wäldern des Billigmülls hier Greydon Clarks "Without Warning" geritten, ein richtig schöner Stinker, der seine abgewrackten Film- und Fernsehstars vermutlich nur aufgrund von Alkoholproblemen oder Spielschulden zum Mitmachen zwingen konnte.
Das lief dann so ab: Man suchte sich eine abgelegene Gegend auf dem reichlich flachen Ländle irgendwo in den USA, wo man mal schnell viereinhalb Hütten gemietet hat. Einen Geräteschuppen kaufte man ganz, den durfte man dann kaputtmachen. Anschließend setzte man Jack Palance und Martin Landau schön unter Promille, auf das sie dann im Vollrausch mal schnell zwei Ex-Army-Typen darstellten, beide mit reichlich Verfolgungswahn und Landau auch noch mit Königsmeise. Dazu noch schnell vier Jugendliche (von denen einer sogar, oh Graus, David Caruso ist), die natürlich alle Warnungen in den Wind schießen und genau in der entlegenen Gegen poppen wollen.
So reiht sich ein gängiges Genre-Versatzstück an das andere: Palance grummelt an einer halbverfallenen Tanke herum, wer poppt, muß dran glauben und bei Hinterwäldler in der Schluckhalle ruft man nicht die Bullen, weil hier alle einen Hau weg haben.
Einziger optischer Halt dabei sind die rochenähnlichen Blutsauger im Mini-Format, die unser Alien hier verschießt, schön zähnefletschend, auch wenn wir nie erfahren, wo sie denn die Blutmengen lassen, die sie da abpumpen. Die nützen sich bei fünften Einsatz auch schon ab, denn nach Kultman Cameron Mitchell plus Sohn muß auch noch ein Pfadfinderführer dran glauben, während seine Schar laut jaulend wegläuft, wohin, weiß keiner...kümmert sich jedenfalls keiner drum...
Nach nicht mal einer halben Stunde verfolgen wir nur noch das Schicksal von zwei überlebenden Jugendlichen, die mal an Palance, mal an Landau geraten, durch die Butnik rennen und ganz dolle Panik machen. Das ist, logo, alles so hohl, daß es geradezu ein Vergnügen ist, wenn die beiden gegen Ende in einem leeren Haus unterschlüpfen und das Alien sie so richtig in Unruhe stürzt, weil es erst den Wasserhahn aufdreht und dann im Schrank das Licht anmacht. Yeah, diese Atmo...
Das Alien an sich ist mal wieder "Predator" Kevin Peter Hall, der in einem billig-starren blauhäutigen Kostümchen steckt und so beweglich ist, als hätte er zwei Klumpfüße. Star Trek läßt richtig grüßen, wenn er beim Schulterschuß ordentlich Vollmilch verspritzt.
Der Bodycount ist lau, Gore gibt's fast gar nicht und der Showdown ist eine Verschwörung zweier Stümper und einer Heulsuse, wobei die Herkunft unseres "Großen" glatt unterschlagen wird. Naja, vielleicht wohnt er ja in der Laube, wo die Leichen hängen, ist schließlich schön unauffällig so ein Schuppen mitten im Nichts.
Der Spaß kommt allerhöchstens bei all der grundsätzlichen Dämlichkeit aller Beteiligten auf.
Zwar noch kein Trash, erfüllt aber denselben Zweck. Aber tröstlich, daß sowohl Palance als auch Landau sich soweit erholten, um später noch einen Oscar abzufegen. Also: ein richtiger Klassiker mit zwei (späteren) Oscar-Preisträgern. So was ist natürlich Pflicht für alle, aber einfacher unter Alkohol. (2/10)