Dritter und fader Streich der Bande rund um Clooney – 18.02 2008
Diesmal ist es Rache als Motiv, welches Ocean und seine Gesellen antreibt. Ihr väterlicher Freund Reuben wurde vom Grundstücksmogul und Casinobetreiber Mr. Bank übers Ohr gehauen, mit sehr häßlichen Methoden. Reuben liegt seitdem im Koma, hat ihn doch ein Herzanfall dahingerafft. Ocean fühlt sich aufgrund seiner Historie verpflichtet, gegen Mr. Bank etwas zu unternehmen, um dadurch Reuben seinen Lebenswillen zurückzugeben. Also wird ein Coup geplant: am Eröffnungstag von Mr. Banks neuem Casino sollen alle, die dort spielen, immer gewinnen – mittels manipulierter Spiele. Und weil das nicht schlimm genug ist, sollen Mr. Bank seine Auszeichnungen – Diamantencolliers – an denen er so sehr hängt, auch noch geraubt werden. Viel Planungsarbeit und sogar die Einbeziehung von Erzfeind Andy Garcia sind nötig, um alle Vorhaben gelingen zu lassen – und das steht natürlich außer Frage. Reuben ist wieder wohlauf, Ocean wieder etwas reicher, aber wo ist Tess? Und warum mußte der „Nachtfuchs“ an Bord sein? Und wo ist die Spannung?
Es ist halt immer wieder das gleiche Spiel mit den Folgefilmen, sie werden fast in jeder Serie schlechter. Schon der zweite Streich der ach so coolen bösen Buben war eher müde anzusehen und lebte nur vom Starensemble. Daher entschloß man sich bei Teil 3, zu den Wurzeln zurückzukehren – ein Coup an einem Abend, größtmögliche Wirkung bei maximalem Aufwand. Aber man verzettelt sich dabei, zudem kommen einem viele Aktionen der Bande wie Kopien aus dem vorzüglichen ersten Teil vor. Man bohrt einen Tunnel, um ein Erdbeben zu simulieren, dazu bedarf es einer großen Maschine – in Teil eins sollte ein Elektropuls helfen, auch von einer großen Maschine. Bernie Mac ist wieder Croupier, der ältere Herr auch wieder an Bord, schrullig wie dereinst…nun, innovativ ist das nicht.
Und was aber viel schwerer wiegt ist die Tatsache, daß der Film völlig unspannend ist ganz einfach so verzichtet man auf Julia Roberts, Al Pacino spielt gelangweilt seinen Part herunter, die Diebe sprühen auch nicht gerade vor Esprit…das Konzept, ganz viele coole Jungs, die gut angezogen sind, einfach so ein wenig plaudern zu lassen, ist mit diesem Teil ad acta zu legen. Es macht einfach keinen Spaß mehr, den Herren bei der Arbeit zuzusehen, denn man weiß, daß alles gelingen wird, und der Weg dorthin ist auch reichlich unspektakulär. Die Filmmusik ist ebenfalls eine Kopie aus dem ersten Teil, aber damals war das alles neu, toll und sehr lässig – diesmal ist es einfach nur lang, langatmig und sehr uncool. Es bleibt festzuhalten, daß auch hier das alte Sequelgesetz anzuwenden ist, und daher der Rat an Regisseur Soderbergh, er möge sich neuen Aufgaben zuwenden – Oceans fourteen braucht kein Mensch mehr…5/10.