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Wieder einmal geht es mit Danny Ocean auf eine kleine aber feine Reise nach Las Vegas. Wieder einmal geht es den berüchtigten Eleven um einen grandiosen Coup, wieder einmal gegen einen der größten Casinobesitzer der Stadt. Klingt ausgelutscht?! Weit gefehlt. Zugegeben die Idee ist schon "wiederverwendet" worden, aber der Film kann durchaus einen sehr eigenen Stil auf die Leinwand bringen. Im 3. Teil dreht sich alles um eine Fehde zwischen Reuben Tishkoff und dem Casino Mogul Willie Bank. Letzterer breitete Reuben einen Vorschlag ein, auf den Tishkoff einging, ohne die möglichen Risiken, wie zB hinterhältiges Verhalten, mit einzubeziehen. Darauf hin erleidet Reuben einen Herzinfarkt und scheint dem Ende nah. Hier kommen nun Ocean und seine Kollegen ins Spiel, welche alles versuchen um die Eröffnung des neuen Bank Casinos ins Wasser fallen zu lassen. Wer Danny Ocean kennt, der weiß, dass alles bis ins letzte Detail durchplant ist. Jedoch kann man nicht alle Faktoren mit einberechnen, die in einem genialen Plan alles durchkreuzen können...

In Ocean's 13 sind fast alle bekannten Gesichter wieder dabei. Das gilt natürlich vorallem für Ocean und seine Partner. Ocean, gespielt wieder einmal von einem sehr coolen George Clooney, und Rusty Ryan, verkörpert von Brad Pitt (ebenfalls wieder in Topform), stellen wieder die beiden Lenker und Denker dar. Sie gelten als die "Oberhäupter" der Gruppe, sie stellen alles auf die Beine, planen jeden Schritt sauber durch. Im Film kommt es sehr häufig so rüber, als ob sich die Schauspieler nicht wirklich bemühen mussten, eine sehr gute Leistung zu bieten. Die Rollen sind fast maßgeschneidert für beide Schauspieler, die sich durch ihr sehr "gentles" Auftreten auch in der Realität häufig in der Rolle des coolen, führenden Hollywoodstars wiederfinden. Auch die restlichen 9 der Bande sind wieder eine sehr solide Bank, was ihr Aktieren angeht. Richtig genial sind allerdings die beiden Casino-Größen Bank und Benedict, gespielt von Al Pacino und Andy Garcia. Beide treffen die Charakteristik eines Großunternehmers wirklich realistisch ein und geben es auf eine sehr zynische, übertriebene Weise wieder. Vorallem das kurze aufeinandertreffen der beiden ist ein wahres Meisterwerk der Ironie.

Das wichtigste neben den durchaus weiterentwickelten Charakteren stellt natürlich wieder der "Überfall" an sich dar. Dieses Mal ist allerdings nicht eine Erwirtschaftung in eigene Tasche geplant, sondern "nur" die niederschmetternde Schmach von Bank. Was Ocean's 13 sicherlich besser macht als noch der 2. Teil der Serie ist, dass er sich gänzlich mit einem Fall beschäftigt, und eigentlich genau das zeigt, was in Ocean's 12 viel zu kurz kam: die Planung und Durchführung des Coups. Es mag sich vielleicht langweilig anhören, wenn ein Film sich über die gesamte Strecke nur mit einem einzigen Thema befasst; dem ist aber nicht so. Durch die immer wieder eingestreuten Verzögerungen oder Fehlplanungen verliert der Film kaum an Fahrt und ist von Anfang bis Ende ein geselliges Abenteuer rund um ein riesiges Casino. Dazu kommen noch mehrere Nebencharaktere, denen man ebenfalls sehr viel Mitgefühl zollt. Einziges Manko ist, dass zwischen Planung und Aktion einige Minuten vielleicht etwas langatmig daher kommen könnten.

Im Vergleich zu den Vorgängern sticht Ocean's 13 durch eine gehörige, noch größere Portion Selbstironie heraus. Während Ocean's 11 durch Charaktereinführung und Innovationen auf sich aufmerksam machte, schafft es Ocean's 13 immer wieder noch einen draufzusetzen, vorallem auf die Butterfly-Effect ähnlichen Elemente, die durchaus häufiger vorkommen. Immer wenn man denkt es geht nicht schlimmer, gibt es wieder noch eine Situation, welche die Vorherige toppen kann. Und, wie schon erwähnt, hat der Film den Vorteil (oder Nachteil, jenachdem wie man das sieht), dass er sich nur um den einen Handlungsstrang dreht und nicht 3-4 verschiedene Coups durcheinander zu würfeln.

Ocean's 13 ist einer der wenigen 3. Teile, die man gleichwertig, wenn nicht sogar besser als die Vorgänger betiteln darf. Eigentlich ist alles ähnlich zu Teil 1, nur noch etwas besser. Jetzt kann man sich streiten, ob man einen Film besser bewerten kann, obwohl er eine Art aufwärmung des Stoffes aus dem 1. Teil ist. Ich sage ganz klar: Ja!, denn wenn man von dem Thema genug hätte, würde man sich ohnehin nicht für den Film interessieren. Ich meine, die Ocean's Serie besteht nun mal aus sehr gelungenen Figuren und einem interessanten Szenario. Um es kurz zu sagen, jeder der sich bei Teil 1 amüsierte, wird sich auch bei Teil 3 sehr wohl fühlen.

Fazit: 7/10

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