Review

Als Einleitung sei gesagt Grindhouse ist ein Projekt von Robert Rodriguez und Quentin Tarantino, bei dem es darum geht das Gefühl man säße in einem "Bahnhofskino" zu vermitteln. Dort gab es nämlich Trashfilme, zu meist im Doublefeature, sprich zwei Filme zum Preis von einem. Rodriguez und Tarantino haben dazu eine besondere Komposition herbeigenommen. Es gibt zwei Filme, Planet Terror und Death Proof. Vor dem ersten Film gibt es einen Fake-Trailer zu dem Film Machete. Dann vor dem zweiten Film gibt es drei weitere Fake-Trailer zu den Filmen Werewolf Women of the SS, Thanksgiving und Don't (in Kanada bekam man noch den Fake-Trailer zu Hobo with a Shotgun zu sehen).

Das Spektakel beginnt mit dem ersten Fake-Trailer zum Film Machete (Robert Rodriguez). Der Profikiller Machete (Danny Trejo) soll den Präsidenten umbringen, wird reingelegt, für tot erklärt (was er nicht ist) und dann beginnt der Rachefeldzug, den er mit Hilfe seines Paters (Cheech Marin) startet. Der Trailer kommt trashig daher und macht absolut Lust auf mehr. Dank des großartigen Feedbacks auf diesen Trailer hat sich Rodriguez dazu entschlossen den Film nun auf DVD zu veröffentlichen, da auch schon ein Großteil des FIlmes für den Trailer abgedreht wurde.

Nun folgt Planet Terror (Robert Rodriguez), der erste Film. Ein Zombiefilm vom Feinsten. Der Film ist absichtlich in rauer Optik (Filmriss, dreckiges Bild, Sprünge etc.) gehalten um die Stimmung eines echten "Bahnhofskinos" herzustellen, was wirklich super funktioniert. Die Story ist flach, aber die steht auch nicht im Mittelpunkt, im Mittelpunkt steht eher der hohe Blutgehalt, die Anlehnungen an tolle Zombiefilme, die tollen Darsteller und die angesprochene Stimmung und eben diese Punkte funktionieren perfekt. Es entstehen immer wieder Momente des Ekels, der Erotik und der Coolness, was genau das richtige Gemisch ist, meiner Meinung nach. Hier möchte ich die ausgesprochen heiße Rose McGowan erwähnen, ein echter Blickfang zwischen den anderen hochkarätigen Schauspielern. Oft hört man, dass dies und jenes dumm und unlogisch ist, doch darum geht es gar nicht, sondern einfach um das Gefühl und die Unterhaltung die so gut vermittelt wird. Besonders das kitschige Ende hat mir hier auch sehr gut gefallen.

Anschließend folgt der Fake-Trailer zu Werewolf Women of the SS (Rob Zombie). Der Film wartet mit etlichen Stars auf und ist ebenso purer Trash, wie das schon gesehen Programm. Die Nazis planen Frauen durch Experimente zu Geheimwaffen zu machen. Diese werden nämlich zu Werwolffrauen gemacht, über die weitere Handlung kann man wohl nur spekulieren.

Es folgt ein weitere Fake-Trailer, Thanksgiving (Eli Roth), ein brutaler Slasherfilm. Die Story ist absurd, der Vater eines Jungen bringt den geliebten Truthahn des Jungen um, dieser tötet dann seine ganze Familie und geht darauf in eine Nervenheilanstalt. Später kommt er zurück und nimmt Rache an der Stadt und das natürlich an Thanksgiving.

Der dritte und letzte Fake-Trailer ist dann Don't (Edgar Wright). Es geht wohl um ein Schloss in dem sich mehrere Horrorszenarien abgespielt haben und es noch tun und um Leute die diese zu spüren bekommen, daher immer wieder die Warnung "Don't" im Bezug auf das Tor zu öffnen oder in den Keller zu gehen.

Dann erwartet uns auch schon das geniale Finale, der Film Death Proof (Quentin Tarantino). Hier wird vor Allem der Muscle Cars und der Filme aus den Sechzigern und Siebzigern in denen diese die Hauptrollen spielten Respekt gezollt. Der Film ist sehr dialoglastig, doch im Gegensatz zu vielen anderen habe ich damit kein Problem, denn die Unterhaltung bleibt stehts oben, denn es steckt viel dahinter, nicht inhaltlich, aber viel Witz und sehr viele Anspielungen (die nicht jeder verstehen mag). Wenn es dann zur Action kommt, dann aber richtig, genial inszenierte Stunts sind es zu meist die hier zu begeistern wissen, etwas Blut und Gewalt ist auch dabei, ist aber mehr im Hintergrund als bei Planet Terror. Besonders zu erwähnen ist der überzeugende Kurt Russell und die schöne Rosario Dawson. Auch hier hat mir das Ende ausgesprochen gut gefallen, sogar noch besser als das von Rodriguez' Film.

In Deutschland erscheint Grindhouse leider nicht in dieser Form, da der Erfolg in den Staaten nicht wie gewünscht ausfiel. Zunächst kommt Death Proof in die Kinos, einen Monat später dann Planet Terror (inklusive der Fake-Trailer). Die Filme sind in längeren Versionen zu sehen (Death Proof ca. 30 Minuten, Planet Terror ca. 20 Minuten). Dennoch rate ich ganz entschieden davon ab, die Filme in dieser Form zu sehen, es geht das gesamte Gefühl verloren und das macht dieses Projekt ebenso einzigartig und besonders unterhaltsam. In den Staaten sollte es aber eventuell eine Grindhouse DVD geben (laut Amazon), diese wäre erste Wahl.

Fazit: Grindhouse war für mich ein echtes Erlebnis, daher habe ich ihn mir auch gleich zwei Mal kurz hintereinander angesehen. Er vermittelt halt die Atmosphäre dieser Grindhouses (oder eben "Bahnhofkinos") und das schafft er sogar obwohl ich solches Kino nie zuvor genießen konnte. Also selbst wenn man sich in diesem speziellen Genre nicht auskennt und nicht all diese Anspielungen verstehen mag, so kann es dennoch ein geniales Erlebnis werden. Getrennt gesehen sind die Filme auf jeden Fall weniger ihr Geld wert. Als letztes möchte ich noch anmerken, dass mir die deutsche Synchronisation nicht so sehr gefällt, vor allem wenn man den Originalton schon kennt, das bezieht sich jetzt zwar nur auf Death Proof, aber man kann es mit großer Wahrscheinlichkeit auf den Rest von Grindhouse beziehen.

Bewertung:
Planet Terror - 4/5
Death Proof - 4/5
+ 1 Punkt für die Fake-Trailer
+ 1 Punkt für die geniale Stimmung

insgesamt 10/10

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