Kevin Costner spielt Mr. Brooks. Mr. Brooks ist ein erfolgreicher Geschäftsmann, der ein Doppelleben führt, zwischen dem Geschäftsmann und Vater und einem grausamen Killer. Er ist schizophren und wird von seiner zweiten Persönlichkeit zum Morden gezwungen, doch eine Polizistin, gespielt von Demi Moore ist ihm bereits auf den Versen. Als er dann auch noch von einem Fotografen beim Morden fotografiert wird und dieser ihn erpresst, mit auf seine Mord-Touren zu kommen und er bemerkt, dass seine Tochter sein "Mörder-Gen" geerbt hat, läuft die Sache endgültig aus dem Ruder.
Mittlerweile ist es ja beinahe eine Mode-Erscheinung geworden, dass monatlich irgendwelche Psycho-Thriller mit den absurdesten Ideen und Handlungen produziert werden, aber spätestens seit "Fight Club" und "Identität" sind Psycho-Thriller über diverse gespaltene Persönlichkeiten kaum noch innovativ und überraschend genug, um wirklich noch unterhalten zu können, doch "Mr. Brooks" kommt an diese Vorgänger fast heran. Die Handlung konzentriert sich hier nicht nur auf Costner, dessen, Morde und dessen zweite Hälfte, sondern auch auf seine Familie, die Ermittlungen der Polizei und um weitere Nebenpersonen, wie z.B. den Fotografen. Damit hat die Story auf jeden Fall genug Substanz, um den Film bei einem relativ schnellen Erzähltempo voll auszufüllen. Die Wendungen liegen zum Teil innerhalb eines vorhersehbaren Musters, wobei es einige Überraschungen gibt, die aber nicht ganz so schockierend und verstörend eintreffen, wie bei Meisterwerken des Genres. Die Dialoge zwischen Costner und seinem zweiten Ich, also die Monologe zwischen 2 Personen, sind ziemlich gut gemacht und mit keinem anderen Film vergleichbar, wenigstens hier liefert "Mr. Brooks" einige gute und innovative Ideen. Die Charaktere und die Story sind nicht gerade flach konstruiert, sind aber leider nicht ganz so vielschichtig, wie sie hätten sein können und dieser, im Zentrum des Films stehende Drang zum Töten hätte durchaus ausführlicher behandelt werden können. Alles in allem ist die Story aber auf jeden Fall überdurchschnittlich.
Regisseur Bruce A. Evans, der bisher lediglich durch eher mittelprächtige Komödien in Erscheinung treten konnte, leistet gute Arbeit. Die Wendungen und Überraschungen der Handlung setzt er solide um. Darüber hinaus hält er das Erzähltempo die ganze Zeit relativ hoch, sodass der Film über die volle Laufzeit bestens unterhalten kann. Vor allem wegen Costners dunklen zweiten Hälfte und ihrer allgegenwärtigen Existenz kann Evans eine düstere und bedrohliche Atmosphäre aufbauen und damit die ganze Zeit über eine gewisse Spannung und einen guten Unterhaltungswert aufrechterhalten. Hier und da ist das Timing nicht ganz perfekt und vor allem zum Ende hin hätte der Film ruhig ein bisschen langsamer sein Können, aber im Großen und Ganzen ist auch dies solide. Die Musik unterstreicht die Atmosphäre zusätzlich und ist die ganze Zeit über entsprechend düster und bedrohlich. Vor allem die Dialoge zwischen Costners beiden Persönlichkeiten sind hervorragend und überaus spannend, teilweise sogar humorvoll umgesetzt. Die Splatter-Szenen am Ende hätte man sich ruhig schenken können, da sie die Spannung nicht steigern, nicht in den eher subtilen Film passen und den Film zum Ende hin wie ein billiges B-Movie wirken lassen.
Kevin Costner liefert bekanntermaßen überaus schwankende Leistungen ab, von Oscar-reifen Darstellungen wie in "The Untouchables" oder "Der mit dem Wolf tanzt" bis hin zu legendären Jahrhundert-Flopps wie "Postman". In "Mr. Brooks" liefert er definitiv seine beste Leistung seit langem ab und kann in der Rolle des Psychopathen überraschend gut überzeugen. Oscar-Preisträger William Hurt ist sogar noch besser und kann in der Rolle des diabolischen zweiten Ichs durchaus überzeugen. Vor allem in den gemeinsamen Szenen zeigen die beiden Darsteller, was sie können und bereichern den Film somit um einiges. Demi Moore, die bisher ausschließlich durch mittelmäßige Leistungen in Erscheinung treten konnte und sich mit "Striptease" endgültig ihre Karriere verhagelte, spielt eher schwach und wirkt sehr gelangweilt. Die übrigen Nebendarsteller sind ebenfalls gut.
Fazit:
Mit "Mr. Brooks" liefert Kevin Costner seine beste Arbeit seit langem und fungiert in der Rolle eines Psychopathen überraschend gut. Durch die diabolische Darstellung von William Hurt und einige unvorhersehbare Wendungen ist der Film auf jeden Fall über dem Mittelmaß anzusiedeln und mit der gelungenen Umsetzung und dem, daraus resultierenden guten Unterhaltungswert, ist der Film auf jeden Fall sehenswert und empfehlenswert.