„Mr.Brooks“, die zweite Regiearbeit von Bruce A.Evans („Kuffs“), welcher hier ebenfalls als Co-Autor fungierte, ist eine stark besetzte, stimmungsvolle, im Ansatz sonderbare Variante des klassischen Serienkiller-Genres – ein im Grunde ziemlich unebener, überfrachteter, nichtsdestotrotz ungemein unterhaltsamer „Pulp-Thriller“, welcher in der Tradition von Werken wie Harold Becker´s „Malice“ einem erwachsenen Publikum eine knapp abseits des Mainstreams einzuordnende Alternative zu den ansonsten recht konturlosen Hollywood-Veröffentlichungen bietet…
Earl Brooks (Kevin Costner) ist, zumindest vordergründig, ein angesehener Stützpfeiler der Gesellschaft: CEO einer erfolgreichen Kartonage-Fabrik, Hobby-Künstler, treuer Ehemann einer wunderbaren Frau (Marg Helgenberger als Emma), stolzer Vater von Töchterchen Jane (Danielle Panabaker), die gerade ihr Freshman-Jahr an einem Elite-College absolviert, sowie frisch gebackener „Man of the Year“ des „Portland Cambers of Commerce“ – doch unter der Oberfläche, hinter der schillernden Fassade, lauern pechschwarze Abgründe. Als Zuschauer hat man nämlich gleich eingangs die Information erhalten, dass der „Hunger“ – sinnbildlich gesprochen für einen ganz bestimmten Drang, den er vehement zu unterdrücken versucht – nach langer Abwesenheit wieder zurückgekehrt ist. Auf der Heimfahrt von der Preisverleihung taucht plötzlich ein Mann auf dem Rücksitz seines Wagens auf, der ihm in einem „verführerisch-überzeugenden“ Tonfall die Worte „Come on: Let´s do it!“ ins Ohr flüstert. Emma bekommt von all dem nichts mit, denn wie es sich herausstellt, kann Marshall (William Hurt) nur von Earl gesehen werden: Jener ist im Prinzip so etwas wie ein imaginärer Freund, das Teufelchen auf der Schulter, ein Alter Ego bzw die Personifizierung der in sich getragenen Abhängigkeit, gegen die er schon seit zwei Jahren (bislang erfolgreich) ankämpft. Er ist süchtig nach diesem einen speziellen Rausch, der sich nur dann einstellt, wenn er Morde begeht – denn was keiner ahnt, ist dass es sich bei ihm um den so genannten „Thumbprint Killer“ handelt…
Zuhause angekommen, bringt er seine erschöpfte Gattin liebevoll ins Bett, um sich anschließend selbst noch für einige Stunden einer neuen Glasurfärbung in seinem eigenen Töpferei-Atelier widmen zu wollen – natürlich nur eine Ausrede, um gemeinsam mit Marshall losziehen zu können: In systematischer Perfektion bereitet er sich auf seine Tat vor (angepasste Kleidung, eine um die Hand mit der Waffe verschnürte Plastiktüte etc) und führt diese infolge dessen dementsprechend aus – ein Pärchen wird beim Sex im heimischen Schlafzimmer exekutiert, ihre Körper im Anschluss zu einer Pose arrangiert sowie gar fotografiert, so dass er sich an den Aufnahmen später noch etwas ergötzen kann, bevor er alle Hilfsmittel seiner Tat nach dem Reinigen des Verbrechensschauplatzes in seinem Handwerksofen verbrennt. Alles scheint „wie immer“ reibungslos gelaufen zu sein – bis ein sich „Mr.Smith“ nennender Mann (Dane Cook) in Earl´s Büro auftaucht und ihm belastende Fotos präsentiert: Wie es sich herausstellt, handelte es sich bei den Opfern um Exhibitionisten, die bewusst die Vorhänge während ihrer regelmäßigen Akte offen hielten – sehr zur Freude unseres auf der anderen Straßenseite wohnenden, seine Kamera stets parat habenden Voyeurs, der Brooks nun erpressen möchte. Es geht ihm jedoch nicht um Geld – nein, er sucht quasi einen Mentor, will beim nächsten Mord vorort dabei sein und so den bereits beim entfernten Beobachten erfahrenen Kick vollends auskosten! Earl lässt sich (zwangsweise) darauf ein – Marshall ist teils besorgt, teils belustigt von der Köstlichkeit der Lage…
Fortan beginnen sich, parallel zu dieser Gegebenheit, mehrere andere Handlungsstränge herauszuentwickeln, die sich zunehmend stärker miteinander verweben: Tracy Atwood (Demi Moore), die zuständige Polizistin, ist erstaunt, dass der so lange untätig gebliebene (von ihr) Gejagte auf einmal wieder aufgetaucht ist, hat darüber hinaus aber gerade selbst eine Menge in ihrem Leben zu verarbeiten bzw bewältigen, denn sie befindet sich inmitten einer schmutzigen Scheidungsschlacht, bei der ihr Ex (Jason Lewis) zumindest fünf ihrer geschätzten 60 Millionen Dollar (!) haben möchte, welche die zielstrebige Beamtin auf ihren Konten lagert – und zu allem Überfluss ist ein frisch aus dem Knast entkommener Killer mit dem Spitznamen „the Hangman“ (Matt Schulze) auf blutige Vergeltung aus, da sie ihn damals hinter Gittern brachte. Als wäre das nicht genug, um drei Spielfilme zu füllen, kehrt eines Tages auch noch Jane nach Hause zurück – wie es sich herausstellt, wird sie von den Behörden verdächtigt, auf dem Campus einen Kommilitonen mit einer Axt erschlagen zu haben. Kann es wohlmöglich sein, dass sie Daddy´s „Zwänge“ geerbt hat? Zwei verschiedene Ermittlungen in der direkten Nähe Earls, mehre (echte sowie potentielle) Killer, viele Probleme und Verstrickungen – Langeweile ist, nicht bloß für die Protagonisten, so gut wie ausgeschlossen…
Das Töten wird in „Mr.Brooks“ als ein zwanghaftes Verlangen dargestellt – wie eine Sucht, die man zwar bekämpfen, im Endeffekt allerdings nicht wirklich besiegen kann, da sie sich fest mit der gesamten Natur der unter ihr leidenden Person verbunden hat. Earl ist klar bewusst, dass sie ihn innerlich zerfrisst: Er will sie besiegen, besucht Sitzungen der Anonymen Alkoholiker (klassisch: „Hello, my Name ist Earl…and I´m an Addict“), kann sie manchmal sogar eine Zeit lang unterdrücken, versucht ein normales Leben zu führen – und wird doch irgendwann rückfällig. Es scheint ihm schlichtweg im Blut zu liegen, und er hat Angst, es an seine Tochter vererbt zu haben. Das Perfide ist, dass man auf diese Weise Sympathien aufbaut: Er, der gern in instabilen Momenten das „Serenity“-Gebet rezitiert, wirkt fast wie ein „Opfer“ dieser dominierenden Einflüsse – und mutet daher kaum wie ein eiskalter Vollstrecker an. Seine Taten sind für ihn methodisch durchkomponierte Akte: Aus einem geheimen Schrank bedient er sich einer bereitgestellten Auswahl an identischen Outfits, mit Spezialwerkzeugen verschafft er sich Zugang zu den Wohnungen der auserkorenen „Ziele“, die Abläufe sind immer gleich. Unmittelbar nach der Tatausführung genießt er das erfahrene Gefühl, welches ihn selbst zum Vollziehen eines kurzen, orgiastischen anmutenden „Trance-Tänzchens“ veranlasst, gefolgt vom Drapieren der Leichen, einem Festhalten der Eindrücke per Kamera, dem Aufräumen der Örtlichkeit sowie der späteren Beseitigung aller angefallenen Spuren. Innerhalb des erschaffenen Kontexts funktionieren diese Ansätze und Elemente erstaunlich gut – man sollte nur nicht jede Kleinigkeit übertrieben pingelig hinterfragen oder auf die bewertende Waagschale legen…
Die Vergangenheit hat uns gezeigt, dass die Mörder in unserer Gesellschaft keineswegs alle sozialen Brennpunkten entstammen, ständig gewalttätige Computer-Games konsumieren oder rein irre Individuen á la Charlie Manson sind, sondern oftmals hinter der Fassade ganz normaler Bürger agieren, denen man ihre Verbrechen niemals zutrauen würde – eine ungemütliche Vorstellung, also dass eventuell der eigene Nachbar, der einen täglich freundlich grüßt, ein derartiges Geheimnis in sich birgt. Mr.Brooks gehört zu dieser Gruppe Menschen. „What would Life be without Surprises?” fragt Earl an einer Stelle – die größte Überraschung für mich persönlich war es, dass ausgerechnet der zuletzt eher in Altherren-Western oder „Flicks for older Chicks“ zu sehende Kevin Costner („the Guardian“/„JFK“/„the Untouchables“) in solch einer Rolle sowie einem Film wie diesem hier brilliert! Sein subtiles, gradliniges Spiel, welches die inneren Konflikte der komplexen Figur optimal wiedergibt, passt perfekt – als Gatte, Vater und Geschäftsmann mag man ihn einfach, als Killer strahlt er eisige Souveränität aus. Obwohl bei weitem nicht so „over the Top“ wie in „3000 Miles to Graceland“, sieht man ihm den offensichtlichen Spaß am Bösesein dennoch in jedem betreffenden Augenblick an. Earl´s zweite Persönlichkeitshälfte wird von William Hurt („Dark City“/„Lost in Space“) verkörpert – eine Entscheidung, die man höchstens in ihrem Grundsatz kritisieren könnte, also hinsichtlich des Verpflichtens eines anderen Schauspielers, anstatt Costner beide „Charakter-Teilstücke“ spielen zu lassen. Marshall ist im Prinzip eine eigenständige Person, keine reine Schizophrenie-Ausprägung – beide tauschen nie Positionen, sondern sind einander stets bewusst, agieren und diskutieren miteinander. Die Aufgliederung der Figur fördert das Begreifen der psychischen Zerrissenheit und erleichtert simultan auch die Sympathievergabe – ferner musste man nicht auf lange innere Dialoge zurückgreifen, um Einblicke in den Kopf eines Killers zu gewähren. Gott sei Dank hat man nicht versucht, diese Tatsache als Überraschung zu verkaufen – nach spätestens 10 Minuten dürfte sie wohl jedem absolut klar sein. Marshall repräsentiert die dunkle, ungebundene, das Töten liebende Seite mit all ihren Verlockungen und Möglichkeiten, ist also gewissermaßen das expressive Pendant des nach außen hin offenbarten Charakters. Ihre Interaktionen wurden ungekünstelt, nie irgendwie grotesk (oder so) erscheinend in Szene gesetzt – sehr bald schon im Verlauf mutet diese Gegebenheit vollkommen natürlich an. Hurt, dessen Herangehensweise stark an seine Darbietung in „A History of Violence“ erinnert, liefert eine rundum großartige Leistung ab. Der von ihm dargebotene schwarze Humor trifft punktgenau, die Chemie zwischen ihm und seinem Screen-Partner ist unglaublich gut: Sie spielen einander die Bälle gezielt zu, gewähren sich gegenseitig Raum zum Glänzen – allein ihr paralleles diabolisches Lachen ist zum Applaudieren köstlich. Diese glaubhafte Verbindung ist es, welche den Film erst funktionieren lässt.
Demi Moore („Ghost“/„Bobby“) liefert eine fähige Performance als knallharte Polizistin Tracy ab, die gleich an mehreren Fronten mit harten Bandagen kämpfen muss. Sie sieht noch immer klasse für ihr Alter aus (OPs hin oder her) und macht das Beste aus dem von Anfang an im Schatten des faszinierenden Hauptprotagonisten stehenden Part. Schade, dass ihre Figur, trotz der vielen Verstrickungen und Probleme, derart schlicht konzipiert wurde – reichhaltiger gezeichnet wäre noch eine Menge mehr drin gewesen. Unter selbigen Hemmnissen leidet ebenso der unter seiner Gesichtsbehaarung kaum wiederzuerkennende Komödiant Dane Cook („Employee of the Month“), hier bei seinem ersten Auftritt im dramatischen Fach: Das Skript bietet ihm nur eine eingeschränkte Weite – ferner kommt er schlichtweg nicht gegen das Charisma seines „Mentors“ an. Unabhängig dessen spielt Cook definitiv nicht schlecht – man nimmt ihm den ungeduldigen, sich überschätzenden Loser jederzeit ab, der nicht begreift, dass Brooks ein in einer ganz anderen Liga (als er) ansässiger Profi ist. Marshall´s Kommentar zu seiner Person: „Even if that Guy was charming and funny, I still wouldn´t like him.“ Marg Helgenberger („Fire Down Below“) teilt eine spürbare Chemie mit Costner, wurde aber letztendlich verschenkt. Emma ahnt nicht, wie das Innenleben ihres Mannes ausschaut oder was in manchen Nächten (nicht bloß in seiner Töpferei) so vor sich geht – von Catherine Willows´s „CSI“-Intuition keine Spur. Schade, dass ihre Einbindung in die Handlung dermaßen lose geschah – es wäre schön gewesen, mehr von ihr zu sehen. Besondere Erwähnung und Aufmerksamkeit sollte man auf jeden Fall der jungen wie talentierten Danielle Panabaker (TV´s „Shark“/„Empire Falls“) als Töchterchen Jane zukommen lassen: Nicht nur aufgrund ihres Aussehens hat sie mich im fortschreitenden Verlauf zunehmend fasziniert – man kann sich bei ihr nie ganz sicher sein...mehr will ich gar nicht verraten. In weiteren (solide besetzten und präsentierten) Nebenrollen sind zudem noch Reiko Aylesworth (TV´s „24“), Lindsay Crouse („Impostor“), Jason Lewis (TV´s „Sex and the City“) sowie der extrem grimmig und gewalttätig auftretende Matt Schulze („the Transporter“/„Blade 2“) zu sehen.
Ursprünglich planten die Autoren Bruce A.Evans und Raynold Gideon („Cutthroat Island“), welche als Gespann der Welt bereits die Oscar-nominierte King-Adaption „Stand by Me” bescherten, eine „Mr.Brooks“-Trilogie – inwieweit dieses Vorhaben noch aktuell ist, vermag ich nichts zu berichten, aber irgendwie erhält man beim Sichten des vorliegenden Werks den Eindruck, als hätte man es im Vorfeld aufgegeben und stattdessen alle erarbeiteten Ideen postwendend in eine einzige Geschichte zu pressen versucht, denn der jetzige Inhalt hätte locker für mehrere Fälle bzw Teile gereicht. Jedes Mal, wenn sich ein Subplot herauskristallisiert, erwächst aus diesem kurz darauf wiederum ein weiterer – daraus entsteht unablässig ein komplexes, um das Story-Zentrum gesponnenes Netz, das entsprechend viele Überkreuzungen der einzelnen Fäden aufweist. Hey, es gibt sogar eine irreführende Traumsequenz! Natürlich sind die einzelnen Stränge oft etwas abstrus und lenken leider gelegentlich vom Kern der Angelegenheit ab (vor allem die Scheidung der Multimillionär-Polizisten von ihrem mit seiner Anwältin schlafenden Ex) – dennoch sind sie weniger unnötig als gedacht und fügen sich gar passend ins Gesamtbild ein. Klar sind etliche Schlenker im Prinzip überflüssig, weit hergeholt und von dienlichen Zufällen geprägt – doch das schöne daran ist, dass sie (dennoch) funktionieren, Laune machen, Interesse wecken und Vorhersehbarkeit verhindern, da es den Schreiberlingen tatsächlich gelang, alles am Ende ganz wunderbar miteinander zu verknüpfen. Erstaunlich, dass das aufgebaute Konstrukt bis dato nicht unter seinem eigenen Gewicht zusammengebrochen ist. Der Film möchte ernst genommen werden – bloß nicht zu sehr: Ein Augenzwinkern ist stets auszumachen. Man muss darüber hinwegsehen können, dass einem da gerade die Bösartigkeit eines Mörders, der zudem mit sich selbst spricht, ein fieses Grinsen ins Gesicht treibt. Die Gespräche zwischen Marshall und Earl liefern uns Einblicke, Informationen – und sind eine reichhaltige Quelle düsterer Komik. Für „ihre“ Opfer empfindet man so gut wie nichts, was zweifellos mit daran liegt, dass sie weitestgehend anonym verbleiben oder man ihnen zuvor schon jegliche Sympathie abgesprochen hat. Das positiv ausgerichtete Interesse gilt demnach einem eiskalten Serienkiller – das klassische „Helden/Antihelden“-Schema bzw -Denken wurde geschickt manipuliert. Dies geschah unter anderem, wie (u.a.) bereits in „the Silence of the Lambs“, per Zugabe eines wesentlich „unattraktiveren“ (weil primitiveren) Villains – in diesem Fall der „Hangman“ mitsamt seiner Komplizin. Zusätzliche „Thomas Harris“-Anleihen: Brooks geht ähnlich wie die Zahnfee in „Red Dragon“ vor, die „Beziehung“ zwischen ihm und Atwood erinnert verdächtig an Starling und Lecter – bis hin zu einem fast freundlichen Telefonat im letzten Akt. Insgesamt ist das Skript keineswegs so clever, wie es gerne wäre – allerdings liefert es die Basis eines erstaunlich gelungenen Entertainment-Produkts.
Den einzelnen Storylines näherte sich Regisseur Evans auch hinsichtlich der Gestaltung seiner Inszenierung verschieden an, was durchaus zu den überall zu findenden (inhaltlichen wie Tempo-bezogenen) Kontrasten passt: Während er die Ereignisse um Brooks klassisch, ruhig und subtil ins rechte Licht rückte, entsprechen jene, die sich in Tracy´s Umgebung entfalten, den Konventionen moderner Thriller – also laut, hektisch und extrem rasant geschnitten (kurzum: „flashy“). In bester „se7en“-Manier arrangiert der „Hangman“ seine Opfer, es kommt zu einer Action-reichen Verfolgungsjagd sowie zu der wohl (von der Abmischung her) lautesten Schießerei, die ich je in einem Kino goutieren durfte. Diese in Strobe-Light getauchte Auseinandersetzung (in einem Hotelkorridor) wirkt ähnlich deplaziert wie die zuvor erwähnte Crashtour eines Vans quer durch die Innenstadt – aber beide Sequenzen rocken höllisch! Immerhin verweigert sich die Gewaltdarstellung dem aktuellen Trend, alles möglichst grausam anzurichten – die Taten werden nie offensiv in den Vordergrund gerückt, manche von ihnen gar nicht einmal direkt gezeigt. John Lindley´s („the Sum of all Fears“) inspirierte Kameraarbeit fing die schattig-düsteren Kulissen und Set-Pieces schön atmosphärisch ein, Ramin Djawadi´s („Ask the Dusk“) Score untermalt die Geschehnisse mit adäquaten Klängen. Am stärksten ist dieser pechschwarze Thriller, wenn er sich auf Earl, Marshall sowie ihr direktes Umfeld konzentriert – Teile des Rests hätte man auch für eine Fortsetzung in der Hinterhand behalten können. Natürlich lauern Plot-Löcher und schwer zu schluckende Begebenheiten an jeder zweiten Ecke – nur stellt das nie wirklich eine entscheidende, das Sehvergnügen verhindernde bzw mindernde Barriere dar, sofern man sich auf die gesamte Ausrichtung des Streifens einzulassen bereit ist. Wer dazu nicht fähig ist, dürfte keinerlei Chance haben, umfassend Gefallen an „Mr.Brooks“ zu finden. Ich jedenfalls wurde prächtig unterhalten. Besonders hervorheben muss ich an dieser Stelle noch das (von der Umsetzung, Musik sowie gesamten Machart her) brillante Finale, bei dem ich endlich mal wieder dieses wohlig kribbelnde, von Gänsehaut begleitete, begeisternde Hochgefühl erfahren durfte, das allgemein nur ganz wenige cineastische Momente heraufzubeschwören vermögen (wie etwa das Ende von „Saw“, zumindest beim ersten Sichten). Hätte man genau da die Schluss-Credits einsetzen lassen, hätte ich eine klare „9 von 10“ vergeben – so allerdings bin ich mal konsequent und reduziere meine abschließende Bewertung auf „starke 8 von 10“, was jedoch selbstverständlich nichts an meiner klaren Empfehlung ändert!