Dario Argentos erster in einer Oper angesiedelter Film, weißt wieder einmal die typischen Trademarks des Meister auf, hat aber dieses Mal sehr mit der Handlung zu kämpfen.
Betty ist Opernsängerin und kurzfristig für die Hauptrolle eingesetzt worden, nachdem die erste Wahl einen Unfall hatte. Betty ist allerdings unzufrieden mit ihrer Rolle in dem Stück Macbeth, da auf dem Stück ein Fluch liegen soll. Und ihr Verdacht bestätigt sich schon sehr bald, als die ersten grausamen Morde, bei denen sie vom Mörder gezwungen wird zuzusehen, geschehen.
Tja, tja, als Argento Fan muss ich wirklich sagen, dass dieser Film wirklich nicht zu seinen besten gehört. Zwar sind auch hier wieder geniale Kamerafahrten vorhanden und auch die schwarzen Handschuhe fehlen nicht, aber die Handlung weißt echt Lücken auf, und da können auch die expliziten Mordszenen nicht drüber weg täuschen. So verhält sich Hauptdarstellerin Betty blöder als so manches Blondinchen in einem öden Slasher. Ihre Reaktionen sind so bescheuert, dass man sich nur drüber aufregen kann, da wird z.B. ihr Freund vor ihren Augen umgebracht und sie hat nichts weiter zu tun, als am nächsten Tag seelenruhig zur Probe zu gehen. Die Morde scheinen sie gar nicht länger als fünf Minuten zu tangieren. Das stört den Film gewaltig, da es einfach nicht zu Argento passt so oberflächlich zu drehen
Die Enttarnung des Killers ist für Genre Kenner leider schnell selbst herausgefunden und das Motiv wirkt etwas an den Haaren herbeigezogen.
Aber es gibt auch wieder sehr schöne Szenen, z.B. der Mord mit dem Türspion oder als die Krähen den Mörder entlarven, „Krähernflug“. Diese Szenen sind brillant fotografiert. Da kann man nicht meckern. Auch der Einfall, dass Betty gezwungen wird, die Morde zu beobachten ist mal etwas Anderes.
Die Musik ist ziemlich unpassend gewählt, obwohl ich total auf Hard Rock stehe, wirkt es hier ziemlich deplaziert. Die restliche Musik geht in Ordnung.
Alles in Allem kann ich dem Film nur 6 Punkte geben. Es ist kein schlechter Film, aber für Argento einfach zu wenig, vielleicht hätte er doch sein Originaldrehbuch verfilmen sollen.