"Der Mann mit der Todeskralle" war Bruce Lees vierter und letzter Martial-Arts-Film, dessen enormen Erfolg er leider nicht mehr erlebte, da er einige Wochen vor der Premiere starb. Nach seinen drei Hongkong-Filmen war dies die erste Hollywood Koproduktion eines Kung-Fu-Films. Der mit einem Budget von 500000 Dollar entstandene Klassiker, spielte insgesamt etwa 150 Millionen Dollar ein, und war damit einer der größten Kassenschlager der 70er Jahre, der eine wahre Lawine von Kung-Fu-Filmen ins Rollen brachte. Erst im Zuge dieses Erfolges kamen Bruce Lees frühere Filme weltweit in die Kinos. Mit seinen beiden ersten Filmen: "Die Todesfaust des Cheng Li" und "Todesgrüße aus Shanghai" war er derart unzufrieden, das er sich mit deren Regisseur Lo Wei verkrachte, und in seinem dritten Film "Die Todeskralle schlägt wieder zu" selbst die Regie übernahm. Danach begann er mit dem ambitionierten Projekt "Game of Death", die Dreharbeiten wurden jedoch unterbrochen, als von Warner Brothers das Angebot kam, einen von Hollywood finanzierten Martial-Arts-Film zu produzieren.
Da "Der Mann mit der Todeskralle" ebenfalls in Hongkong gedreht wurde, kam es zwischen der amerikanischen Crew und den chinesischen Filmtechnikern zu erheblichen Kommunikationsproblemen, so dass die Dreharbeiten nur sehr schleppend vorankamen. Zudem erschien Bruce Lee erst nach Wochen auf dem Set und wirkte anfangs so unsicher das man später einige Szenen wiederholen musste. Als dann aber die ersten Kampfszenen anstanden, kam er langsam in Fahrt und steigerte sich dann soweit, dass er für den Rest der Dreharbeiten wie ein Besessener ohne jegliche Erholungsphasen arbeitete. Die Folge waren Kreislaufprobleme, starker Gewichtsverlust sowie mehrere Verletzungen. Außerdem wurde er zunehmend ungeduldiger und starrsinniger. Am Ende wurde der Umgang mit ihm so schwer, dass viele Gespräche nur noch über seine Frau Linda stattfanden, die zu diesem Zeitpunkt der einzige Mensch war dem er noch vertraute.
Trotz aller Probleme wurde "Der Mann mit der Todeskralle" zu DEM überragenden Martial-Arts-Film überhaupt, und zu einer absolut authentischen Darstellung vollendeter Kampfkunst, so wie es Bruce selbst immer angestrebt hatte. Bruce Lees extreme Fitness und Körperbeherrschung, seine umfassende Kenntnis aller Kampfstile, sowie seine außerordentliche Fähigkeit zu höchster Konzentration und Präzision, ermöglichten es ihm, seine einzigartige Kampfkunst: diesen vollkommenen physischen Ausdruck von Wut und Entschlossenheit, auf so ehrliche und wahrhaftige Weise darzustellen, das der Film auch nach 30 Jahren nichts von seiner elektrisierenden Anziehungskraft verloren hat.