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Matty Demaret (Barry Pepper) ist der Sohn der Mafiagröße Benny Chains (Dennis Hopper). Im zarten Knabenalter brachte Matty es nicht übers Herz, seinen Einstieg in die kriminellen Machenschaften seines Vaters per Exekution zu besiegeln, weshalb er nun - erwachsen - anspruchslose Botengänge übernimmt und sich an seriösen Jobs ob seiner Herkunft die Zähne ausbeisst. Doch jetzt will er seinem Vater beweisen, wie viel Verantwortung er übernehmen kann und sorgt sich um die Übergabe einer Geld-schwangeren Tasche. Diese geht natürlich verloren: Zeit also für Matty, das Täschchen zusammen mit seinen knalltütigen Freunden wiederzufinden.

Die Grundidee der Geschichte (Sohn will sich profilieren) ist selbstredend schon etwas ausgelutscht, auch wenn das Mafiasetting doch neue Facetten einzubringen versucht. Dabei ist sooo viel Mafia gar nicht vorhanden. Dem Zuschauer wird dieser Eindruck eher durch die Dialoge aufgedrängt, da in diesen Mattys Vater Benny Chains glorifiziert wird. Richtige Mafiahandlungen bleiben aber bis auf Vin Diesels einführende Geldeintreibung aus. Lediglich der Ernst, der von Darstellern wie John Malkovich oder Dennis Hopper getragen wird, gewinnt dem ausgelutschten Konzept eine Prise Eigenständigkeit ab.

Der Profilierungsteil der Story (in dem Matty sich dann um die Wiederbeschaffung der Tasche kümmert) ist dagegen erstaunlich abwechslungsreich, wenn auch nicht superspannend. Das Tempo kommt überhaupt den gesamten Film über ziemlich niedrig daher und irgendwie wird auch nicht kontinuierlich auf das Ende hingearbeitet. Die unterschiedlichen Ereignisse, wie eine kleine Kneipenschlägerei, führen zu einem kantigen Storybrei, der aber wie erwähnt immerhin durch Alternanz unterhält.

Bei den Darstellern muss man auch keine Höhenflüge erwarten: Malkovich und Hopper sind routiniert, spielen aber keine anspruchsvollen Rollen. Vin Diesel erscheint ein Quentchen tiefsinniger als sonst, aber trotzdem markant wie eh und je. Jedoch macht er sich als einer von Mattys Freunden etwas schlecht. Gerade der Kontrast zu Seth Green ist enorm, da dieser ja die Knalltüte in Person mimt. Somit ist die Darstellerriege in diesem Punkt recht unharmonisch. Dazu kann auch Pepper nur an seinem Potential kratzen.

Die Inszenierung ist eine kleine Stärke des Films, denn der Soundtrack ist durchaus gelungen (wenn auch keinesfalls Mafia-mäßig) und die visuelle Komponente hat stellenweise sogar kleine Lichtblicke. Die Komposition ist nicht bahnbrechend, hebt das Niveau des Films aber allemal.

"Knockaround Guys" ist in vielen Aspekten noch recht unausgegoren. In ein Genre kann man ihn nicht kompromisslos einordnen und der Plot lahmt trotz annehmbarer Ideen fast durchgehend. Das heißt aber nicht, dass es sich hier um einen schlechten Streifen handelt, Ambitionen sind überall zu erkennen. Viel eher handelt es sich schlicht um ein belangloses Stück Film.

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