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Der alternde Polizist Jack Nicholson bekommt an seinem letzten Arbeitstag einen besonders brutalen Fall zugeteilt: Ein kleines Mädchen wurde brutal ermordet und Nicholson schwört der Mutter auf sein Seelenheil, dass er den Mord aufklären wird. Nach seiner Pensionierung sucht er den Mörder, bis er schließlich daran zerbricht.
Die Story ist genial. Am Anfang wird Nicholson erst einmal vorgestellt und sein Charakter gewinnt schnell an Tiefe und in dem Moment, in dem er verspricht, den Mörder zu finden, baut der Film Spannung auf. Der Mittelteil ist kann diese Spannung halten, bis es einen Knick in der Handlung gibt, da Nicholson wegzieht und ein neues Leben zu beginnen scheint. Doch als er eine Freundin findet, deren Tochter vom selben Mörder bedroht wird, sucht er endgültig rastlos nach diesem. Alle Wendungen sind brilliant, zum Ende hin nimmt die Spannung zwar ab, dafür steigt aber die Dramatik. Nicholson hätte ein neues Leben beginnen können, mit seiner Freundin und ihrer Tochter, doch durch seine Schuldgefühle, sich nicht an sein Versprechen gehalten zu haben, zerstört er dieses neue Leben.
Die Charaktere haben eine große Tiefe. Nicholson legt sein Versprechen ab und sucht den Mörder, obwohl dieser bei einem Autounfall gestorben ist. Der Film zeigt gut, wie zermürbend es für einen Menschen sein kann, sich nicht an ein Versprechen zu halten. Er zerbricht an der Last eines unlösbaren Verbrechens.
Es gibt kaum unkonventionellere und intensivere Krimis, das Versprechen ist sicherlich einer der besten Filme seiner Art.
Am Ende hätte man vielleicht noch eine finale Wendung einbauen können, so endet der Film leider ein wenig abrupt, wobei es Geschmackssache ist, ob einem dieses offene Ende zusagt.
Auch die anderen Charaktere sind sehr gut gelungen und konsequent sowie glaubhaft konstruiert. Der erste Verdächtige erschießt sich selbst, nachdem er von einem Polizisten zu einem Gständnis gezwungen wurde, da er unverständig und geistig behindert ist, erregt er Mitleid, zumal er ja unschulig ist. Die anderen Polizisten halten Nicholson für senil und glauben ihm nicht, als er den Mörder findet, sie haben lediglich Mitleid mit ihm. Nicholsons neue Freundin braucht Gesellschaft und einen Mann an ihrer Seite, sie kann ihm aber nicht vergeben, dass er ihre Tochter als Köder für den Mörder benutzt. Der Mörder, wobei aus dem Film nicht absolut sicher hervorgeht, das er es ist, ist Pastor und stirbt an einem Autounfall, als er auf dem Weg zum Ort war, an dem Nicholson ihm auflauerte. Als dieser nicht ankommt, ist Nicholson endgültig verstört und zerbricht.
Die Hintergrundmusik ist solide, technisch hat Oscar-Preisträger Sean Penn einen sauberen Film inszeniert und kann den Zuschauer mit seinem Regie-Debut sehr positiv überraschen.
Jack Nicholson beweist einmal mehr, dass er einer der besten Darsteller aller Zeiten ist, er spielt hervorragend den alternden Polizisten und stellt jede Stimmungslage herrausragend dar. Die Nebendarsteller sind ebenfalls perfekt, wobei Benicio del Toro als geistig minderbemittelter Verdächtiger noch als sehr stark zu erwähnen wäre. Mickey Rourke, Aaron Eckhart und Oscar-Preisträgerin Helen Mirren sind in kleineren Nebenrollen zu bewundern.
Zusammenfassend ist "das Versprechen" ein intensiver und vielschichtiger Krimi mit einer guten Handlung, starken Darstellern, spannenden Wendungen, emotionaler Tiefe und einem unbefriedigenden Ende.

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