„Bichunmoo“ spielt zwar in China, kommt aber eigentlich aus Südkorea. In China, speziell in Hongkong, haben Swordsplay Filme eine lange Tradition und wurden erst jüngst durch das neu entflammte Wu’Xia Genre neu belebt. So ziemlich zeitgleich mit „Tiger & Dragon“ schickten die Koreaner ein ähnlich gelagertes Werk ins Rennen.
Leider kann der Film zu keinem Zeitpunkt auch nur annähernd den Hongkong Filmen das Wasser reichen, gegen epische Meisterwerke wie „Hero“ oder den oben bereits erwähnten „Crouching Tiger, Hidden Dragon“ wirkt dieser koreanische Export leider unausgereift.
Hin und wieder funktioniert „Bichunmoo“ ganz gut: besonders wenn der Titelheld Jinha mit Schwert, langem Mantel und Hut cool ins Lampenricht gerückt wird oder seine Geliebte Sullie in aufreizenden Kleidern tanzt. An Setdesign und Ausstattung gibt’s auch nichts zu meckern, liegt in etwas auf einer Ebene mit einschlägigen chinesischen Produktionen. Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Einsatz von rockiger Musik in den Fights und orchestraler in ruhigeren Passagen. Der Film ist deutlich auf ein junges Publikum zugeschnitten, anders kann man auch den Hang zu stylischen Bildern inklusive posendem Protagonisten nicht erklären.
Die Negativpunkte überwiegen leider: Zuerst einmal ist der Plot sehr verworren erzählt und lässt viele Fragen offen. Was hat es zum Beispiel mit diesem Buch auf sich um das sich alle streiten? Es werden auch mal ohne weiteres zehn Jahre übersprungen ohne das darauf eingegangen wird. Nervig sind auch die schnellen Schnitte, besonders in den Schwertkämpfen geht schnell die Übersicht verloren. Von der Ästhetik und Dynamik die Swordsplay eigentlich auszeichnen bleibt jedenfalls nicht mehr viel übrig, da mögen die Kämpfe noch so aufwendig choreographiert sein. Durch dämliche Einfälle wie ein Schwertangriff der den Boden aufwühlt und die Gegner förmlich zerfetzt oder andere Spielereien wird der Film auch nicht gerade bereichert.
Fazit:
Leider hat es der Regisseur versäumt die Möglichkeiten auszuschöpfen, die eigentlich nette Grundidee hätte mehr geboten. Außer einigen coolen Momentaufnahmen bietet „Bichunmoo“ nichts was man nicht schon mal anderswo besser gesehen hat. Eigentlich nur Swordsplay-Enthusiasten zu empfehlen, und auch das nur mit Einschränkungen.