Review

Da fühlt man sich doch gleich an die Sci-Fi Klassiker der Fünfziger erinnert, wenn das Militär gegenüber einer globalen Bedrohung quer schießt, ein Heldenpaar in dramatischer Situation bis zum Äußersten geht und ein mutierter Organismus an dem ganzen Desaster Schuld ist.
Vergleiche und Parallelen zu „ The Blob“ oder „Das Geheimnis des steinernen Monsters“ liegen nahe, nur dass hier recht unbekannte Macher am Werk waren, was die Qualität der Inszenierung nicht unmittelbar schmälert.

Frank Sears ist ein traumatisierter Biologielehrer, der als Kind Zeuge wurde, wie Mom Dad erschoss und sich anschließend selbst richtete. Der Grund hierfür liegt in den geheimen Räumen einer Militärbasis, zu denen Frank der Schlüssel ist.
Widerrechtlich findet er Zugang zu dem Gelände, doch anstatt auf Franks Warnungen zu hören, wird ein fieser Organismus bei Ausgrabungen freigesetzt, der binnen kurzer Zeit die Erde rund um New Mexico überzieht.

Diesen Organismus darf man sich so vorstellen wie wuchernde Zweige eines Baumes, mit etwas Glitsch und Glibber, was vom Computer erzeugt nicht immer allzu glaubwürdig ausfällt, gerade wenn das Zeug seine Opfer überzieht.
Da alle Waffeneinsätze erhöhtes Wachstum genauso fördern wie Licht und Feuchtigkeit, gerät die Substanz völlig außer Kontrolle, - direkt nach der Aushebung überzieht es die ersten Mitarbeiter, so dass der gesamte Komplex fluchtartig verlassen werden muss.

Derweil tun sich Frank und eine militärische Dame zusammen, um die Wurzel des Bösen zu ergründen. Dabei stoßen sie auf ein Familiengeheimnis, widersetzen sich permanent militärischer Anordnungen und sind ordentlich in Bewegung, was dem Fluss der Erzählung keineswegs schadet.
Hinderlich sind da eher diverse Klischees, mangelnde Charakterzeichnungen und eine lustlos angeordnete Musikuntermalung.

Da man über die Hintergründe der Mutation nicht viel mehr erfährt als vergangene Experimente mit Zell-Regenerationen und dem Background biologischer Kriegsführung, geht man auf wissenschaftlicher Ebene wenig ins Detail, erklärt anschließend auch kaum die mögliche Lösung des Problems, noch, wieso diverse Instanzen über vergangene Experimente nicht Bescheid wussten. Alles ein wenig schwammig gehalten.

Dafür trösten einige Temposzenen über oberflächliche Inhalte hinweg, die Darsteller erfüllen ihre Aufgabe okay und auch auf inszenatorischer Ebene gibt es kaum etwas zu beanstanden. Gegen Ende schaut ein Helikopterflug über verseuchtes Gebiet sogar richtig gut aus und auch eine finale Bergungsaktion entbehrt nicht einiger spannender Momente.
Zwar will während des kompletten Verlaufs kein wirkliches Mitfiebern entstehen, weil die Story im Gesamtbild dazu keinen Anlass gibt, doch für mittelmäßige Unterhaltung reicht das aus.

Mal abgesehen von fehlenden blutigen Szenen (ein mit Blut eingeriebener Frauenkörper nicht inbegriffen) und auflockernden Momenten, bietet „Living Hell“ solide Kost für anspruchslose Köpfe, aber ohne erwünschtes Mitfiebern und zwischenzeitliche Überraschungen.
Wie inhaltlich: Es wuchert schnell, aber ohne Ecken und Kanten.
5,5 von 10

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