Review

Der weibliche Orgasmus- Ein Mysterium!

Zumindest dachte sich das unser Pseudowissenschaftssender PRO 7, der uns mit Galileo schon über viele Mysterien aufgeklärt hat. So versucht unser Privatsender nun die gefürchtete Antwort auf die Frage:


„War ich gut?“

mittels quantitativer und qualitativer Orgasmusforschung, zu beantworten. Na wenn das mal nicht total aufklärend für unsere 12-14 jährigen Bravoleser ist...


Zur Story:

Adam (Marco Grinth) ist total in Nina (Ina Paule Klink) verliebt. Ja, er hat auch schon Ringe gekauft, um ihr einen Heiratsantrag zu machen. Das Glück scheint perfekt, doch dann kommt der Abend der Wahrheit. Bei Freunden eingeladen, bekommt Adam spitz das Nina ihre Orgasmen ab und dann schon mal vortäuscht. Naja, damit es halt schneller rum ist und so...
Adam ist schockiert! Seine Virilität ist in Frage gestellt und so macht er sich auf die Suche nach dem wahren und empirisch belegbaren weiblichen Orgasmus.
So hat Adam dann eine ganze Reihe von Testitems, die zur „Validität“ des Tests beitragen sollen: Orangen, um die Brustvergrößerung zu messen; verkrampfende Füße, um den Orgasmuszeitpunkt zu bestimmen; Schweißbildung und was weiß ich nichts alles...
Seine Kumpels machen natürlich bei der Orgasmusforschungsaktion mit, damit man auch standardisierte Werte rausbekommt... Ob das gelingen mag?


Orgasmusforschung, ein „hochaktuelles“ Gebiet wissenschaftlicher Forschung! Was Kinsey und Co. nicht rausbekommen haben versucht die von PRO 7 produzierte Komödie „War ich gut?“, auf „lustige“ Art und Weise herauszubekommen.
Das Thema Sex ist ja immer wieder ein gern verwendetes Motiv in Komödien, speziell die Deutschen können auf eine über Dezennien reichende Filmographie rekurrieren. Was mit „Schulmädchenreport“ anfing und mit bayovarischen Derbhumoresken Streifen à la „Gaudi aus der Lederhose“ weitergeführt wurde, mündet heutzutage in gleichewertige filmische Fehlschläge, wie der hier von mir rezensierte.
Da wären zum Einen die Darsteller. Plumpe Witzfiguren aus der Schauspielhilfsschule, die keinen Funken von komödiantischer Darstellung haben. Hier wirkt wahrlich vieles vorgetäuscht, was ja nicht schlimm ist solange man es nicht bemerkt.
Billig und dreist wird dann mal bei „Harry und Sally“ plagiiert, was wiederum auf die plumpe Regiearbeit von Christoph Schrewe zurückzuführen ist.
Man fragt sich sowieso was das für Männer sein müssen, die so unaufgeklärt zu sein scheinen. Haben die sich niemals mit der weiblichen Anatomie auseinandergesetzt, oder zumindest mal in ihrer Jugendzeit ne „Bravo“ durchgelesen? Egal, denn fernab von jedem Verständnis von sexueller Aufklärung, agieren hier die männlichen Geschöpfe.
Die Tatsache, dass es sich hier um eine Komödie handelt bekommt man in den leidigen und schwerfällig-debilen Versuchen der Akteure mit, sich um „Den wahren Orgasmus“ ihrer Freundinnen zu bemühen. Das wirkt langweilig, nicht mal sexy und schon gar nicht lustig, sondern plump und aufgesetzt. Zur Krönung gibt’s dann noch ein paar Gastauftritte von PRO 7 „Quoten - Superblondie“ Sonia Kraus zu sehen. Das hebt weder die Stimmung im Sinne des Humors, noch jene in der Hose!

Fazit:

Was PRO 7 da produziert hat reicht nur selten für Schmunzler, die eher dem dargestellten Klischee gelten als der intendierten Pointe. Es ist einfach aufgewärmter und banaler Käse, der naiv und plump dem Zuschauer zugemutet wird.

„War ich gut?“ fragt mich der Film, „Ja natürlich!“ entgegne ich. „Ehrlich?“ fragt er mich erneut. „Nein, ich hab nur vorgetäuscht!“ gestehe ich ihm genervt!


1 Punkt, aber dafür ehrlich und von Herzen!

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