Fünf Freunde machen sich einen schönen Tag abseits der üblichen Ski- und Snowboard-Pisten. Als einer von ihnen stürzt und sich ein Bein bricht, ist guter Rat teuer, denn Hilfe ist nicht in Sicht. Zusammen schlägt man sich zu einem verlassenen Berghotel durch. Dort wird der Verletzte notdürftig verarztet und man richtet sich mehr oder weniger häuslich ein. Im Keller des Hotels haust jedoch ein brutaler Psychopath, der schon bald auf letale Weise auf sich aufmerksam macht...
„Cold Prey“ ist eine kleine Überraschung innerhalb des Genres, denn immerhin hat es dieser norwegische Slasher geschafft, trotz vieler entliehener Motive (vom „Shining“-Hotel bis hin zur Eishölle aus John Carpenters „Das Ding aus einer anderen Welt“) so etwas wie bodenständige Eigenständigkeit zu bewahren. Die grandiose Bergwelt des hohen Nordens ist da ebenso ein dicker Pluspunkt wie die im Vergleich zu US-Vorbildern weitaus glaubwürdigeren Hauptcharaktere, die kaum den üblichen Abziehbild-Figuren entsprechen. Auch wenn sich die Handlung von „Cold Prey“ nur unwesentlich von anderen Filmen aus dem Stalk’n-Slash-Subgenre unterscheidet, ist sie doch spannend genug und weit weniger oberflächlich gemacht, um über die volle Länge zu tragen. Die Schocks sind gut verteilt und auch der Blutzoll geht in voller Höhe in Ordnung. Wie fast bei allen modernen Filmen ist auch bei „Cold Prey“ das Sounddesign ausgeklügelt und die Kameraführung höchst agil. Fazit: eine Empfehlung für die kalte Jahreszeit. Bildformat: 2,35:1. Mit Ingrid Bolsø Berdal, Tomas Alf Larsen, Rolf Kristian Larsen u.a.
Anmerkung: 2011 für SPLATTING IMAGE geschrieben, dort jedoch nicht mehr veröffentlicht.
© Selbstverlag Frank Trebbin