kurz angerissen*
Im Jahr 1982 konnte einer Produktion wie "The Beast Within" eigentlich nur der Schatten als Rückzugspunkt dienen: Gute, aber kategorisch allseits bekannte Spezialeffekte (basierend auf Gummi und Blasebalg) als ausgedehntes Highlight eines träge vor sich hindümpelnden Handlungsaufbaus, so etwas gleicht ein Jahr nach "American Werewolf in London" und "The Howling" einem Stück Brot, das nach einer üppigen Mahlzeit gereicht wird.
Inzwischen stehen auch solche Filme der B-Klasse dank der seit Jahren expandierenden CGI-Dominanz zur Wiederentdeckung bereit und der bedächtige narrative Aufbau ist nicht einmal so zäh wie zu vermuten wäre, gleichwohl die Spezialeffekte sicher auch nicht mehr über den Stauneffekt von damals verfügen, womit sich das vermeintliche Ungleichgewicht wieder egalisiert. Begonnen wird mit einer an Slasherfilme erinnernden Sequenz (mit der unübersehbaren Pointe, dass die damals schon 40- bzw. 44-jährigen Bibi Besch und Ronny Cox das Juvenile stark kontrastieren, auf dem solche Szenen normalerweise ihren Suspense aufbauen) und wird dann schleichend zur rohen Kleinstadt-Horrorfabel mit entsprechender Sezierung der kleinen bürokratischen Vorgänge.
Das Coming-Of-Age-Element wird trotz seiner Omnipräsenz ein wenig unter der Decke gehalten, womit die eigentliche Identifikation des "Monsters im Inneren" sich erschwert. Dass die Kreatur insektoide Züge haben soll, sieht man ihr direkt nicht an (tatsächlich ist der Werwolf bei der Verwandlung aufgrund der höhlenmenschartigen Züge näher als die überdimensionale Zikade), deswegen wird dieser Sachverhalt über ein schrilles Zirpkonzert und mehrmalige Betonung der Herkunft überbetont. Des weiteren vermengt das Drehbuch den dominierenden Verwandlungseffekt mit einer Besessenheitsthematik, die auch noch eine Ahnenschuld ins Spiel bringt. All das angelegt in einem großen Rahmen aus Industrieanlagen und Mississippi-Sümpfen.
Man sieht, "The Beast Within" ist also gar nicht so leer, wie er bis zum finalen Exzess (nach heutigen Maßstäben ist es nicht einmal mehr ein solcher) erscheint. Das ruhige Erzähltempo kühlt lediglich exploitative Aneinanderreihungen auf ein halbwegs glaubwürdiges Maß herunter, um hier und da mit einer blutigen Überraschung aufzuwarten. Einige anerkannte Klassiker weisen eine vergleichbare Struktur auf, verfügen dann aber doch über die größere Substanz oder zumindest über die revolutionäreren Spezialeffekte.
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