Review

Vor einiger Zeit stieß ich über “The Beast Within/ Das Engelsgesicht” und erfuhr das es sich dabei um einen Horrorfilm aus der “guten alten Zeit” handelt, genauer gesagt den frühen Achtziger Jahren. Der Film sei ein ziemlicher Geheimtipp, der gut gemachte Effekte beinhaltet und auch sonst das Herz eines jeden Horror/Splatterfans höher schlagen lassen soll.

Mit dermaßen Lobesbekundungen überhäuft, wuchs mein Interesse am Film und die Suche danach konnte beginnen. Da es von “The Beast Within” nur die alte Videokassette gab - die fast nicht aufzutreiben ist (und wenn, nur zu saftigen preisen) gab ich es fast auf, bis ich auf die DVD stieß. Die Freude auf diesen relativ unbekannten Film war ziemlich groß - mit Betonung auf “war”.

Nioba, Mississippi 1964. Ein frisch verheiratetes Paar ist mit dem Auto, nachts auf einer einsamen Landstraße unterwegs. Als ihnen das Benzin ausgeht, beschließt der Mann zur nächsten Tankstelle zu laufen und Benzin zu holen, seine Frau hingegen bleibt im Wagen zurück. Als die Frau merkwürdige Geräusche hört, steigt sie aus dem Auto aus um nachzusehen, sie wird bis in den Wald von einer Kreatur verfolgt und sogar vergewaltigt.
Jackson, Mississippi 17 Jahre später. Das Ehepaar hat mittlerweile einen heranwachsenden Sohn, der allerdings im Krankenhaus ist da er einen seltenen Gendefekt hat. Der Zustand des Jungen wird immer schlechter, die Ärzte wissen nicht ob er überlebt. Sorge macht den Ärzten auch die Tatsache das der Gendefekt nur vererbt werden kann, die Eltern diesen Defekt aber nicht aufweisen.
Die Frau hegt den Verdacht das der Überfall vor siebzehnjahren etwas damit zu tun haben könnte.
Gemeinsam macht sich das Ehepaar - mit ihrem Sohn (dem es so gut geht das er seine Eltern begleitet, allerdings wird sich der Zustand - laut Aussage der Ärzte bald verschlimmern) auf nach Nioba, um dort Nachforschungen über den damaligen Überfall zu unternehmen. Der Richter der Stadt hat die Ankunft des Ehepaares mitbekommen und versucht - da er wesentlich mehr weis als er zugibt, so viel wie möglich über den Überfall zu vertuschen.
Der Sheriff der Stadt geht einer Reihe von Morden nach, die sich seit kurzen ereignen und hilft den Eheleuten so gut es geht.
Dem jungen geht es wider schlechter, er wird zu einem Arzt gebracht der ihn behandelt und - da er die Umstände für sehr ernst hält,beobachten will. Der junge bricht aus und irrt umher. Die Anfälle und Krämpfe werden immer stärker, er tötet mehrere Personen und trinkt ihr Blut - was seinen Zustand scheinbar verbessert. Die Polizei erfährt von den Morden weiß aber nicht wer dahinter steckt. In einem Sumpfgebiet entdecken der Sheriff und der Vater des jungen ein riesiges Massengrab. Der Richter der immer mehr um sein Leben fürchtet - da er den Grund dieser Vorgänge kennt, versucht zu fliehen, wird aber vom Sheriff verhaftet. Es kommt zum finalen “Showdown” indem sich der der Sohn in eine menschliche Zikade verwandelt.

“The Beast Within” ist grob ausgedrückt ziemlich durchschnittlich, stellenweise sogar sehr langweilig. Aus dem Film - sowie der guten Grundidee, dem “Zikadenmonster” und den Schauplätzen in den Südstaaten, hätte man wesentlich mehr herausholen können um so einen wahren “Horrorklassiker” der achtziger Jahre zu schaffen - was aber leider nicht gemacht wurde.
Stattdessen ist der Aufbau des Films - nebst der Darbietung, absoluter Durchschnitt und entspricht dem was man in anderen Horrorfilmen der spätsiebziger/ frühachtziger zu sehen kriegt. Der Film wiederholt des öfteren die vorgestellten Grundmuster, so das das was man schon seit fünf Minuten weis, einem noch mal erklärt wird und somit nicht gerade die Spannung steigert. Ich habe vielmehr immer darauf gewartet das der Film endlich “loslegt” oder etwas passiert (besonders die viel gerühmten Effekte), aber es wurden viel zu oft nur stereotype Horrorelemente benutzt, wie z.B. - die unheilbare Krankheit des Sohnes inkl. Hilfloser Ärzte, sowie der plötzlichen Besserung, die Kleinstadtbewohner die Fremden gegenüber sehr feindselig sind (witzigerweise ist es gerade der Sheriff welcher der Familie Hilft, den Vater des jungen lässt er dermaßen massiv in die Polizeiarbeit eingreifen, das der Sheriff selbst wie ein “Hilfspolizist” wirkt - was in der Konstellation der Südstaaten- Kleinstadt Umgebung noch viel unlogischer erscheint). Die Beziehung zwischen dem Jungen und seiner Familie ist die reinste Bilderbuch Harmonie - was zwischen einem pubertierenden und seinen Eltern nicht gerade überzeugend ist.
Nebenbei beginnt der junge noch eine kleine Liebesgeschichte mit einem der Kleinstadtmädchen, gegen der ihr (extrem brutaler, fast schon psychopathischer) Vater radikal vorgeht.
Die Spezialeffekte (Zikadenverwandlung) kommen - wie in den meisten Horrorfilmen, ganz am Schluss von “The Beast Within” sind aber wirklich das “Beste” am ganzen Film. Was das Makeup und die Technische Umsetzung angeht, sind die Effekte wirklich gelungen und stellen für mich eine Art “Entschädigung” für die zuvor gesehene Durchschnittlichkeit dar.

Alles in allen habe ich mir mehr von “The Beast Within/ Das Engelsgesicht” versprochen. Leider hält der Film den Kultstatus nicht aufrecht, da er einfach viel zu durchschnittlich und belanglos daherkommt - obwohl man aus der einzigartigen “Zikaden” Story eine menge herausholen hätte können.
Wirklich schlecht ist der Film allerdings auch nicht, halt nur mittelmäßiger durchschnitt (leider!).

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