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"TV-gerechte" Exploitation (?) eines Reizthemas - made in Germany. Sprich: Es ist wieder einmal viel mehr Seifenoper als wirklich aufwühlendes Drama und Tabus werden in dem biederen Film, der höchstens andeuten möchte, natürlich auch keine gebrochen. Eine Zwanzigjährige spielt eine Teenagerin, allein da ist der Streifen schon auf der sicheren Seite, und die lässt höchstens ein paar laszive Schnappschüsse in Unterwäsche von sich machen, doch zum richtigen Sex mit Freiern kommt es nie. Allein die (für das Mädel noch angenehme) Phase des Köderns durch den Loverboy zieht sich ewig. Doch das wahre Grauen für die armen minderjährigen Prostituierten auf der Straße, die täglich mit Gewalt und Nötigung zu tun haben, wird kaum angerissen. Da waren ja die populären Sex-Reportagen im Nachtprogramm aus jener Zeit aufschlussreicher. Fazit: Reißerischer Titel und dahinter nur heiße Luft.
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Um es kurz zu machen: Der Film ist nicht gut. Es mag zwar durchaus ernsthafte Ambitionen bei der Entstehung gegeben haben, aber die Geschichte bleibt fad, die meisten Charaktere oberflächlich und die Dialoge peinlich. Eine wirklich ernstzunehmende Aufarbeitung des Themas Kinderprostitution liegt schlicht nicht vor. Aber, gibt es eine Möglichkeit diesem Film doch etwas abzugewinnen? Ja, man braucht lediglich eine gehörige Portion Gehässigkeit dazu, denn als Trash betrachtet stellt Natalie ein kleines Juwel aus den 90ern da, und gibt über dies einen kleinen, nicht ganz uninteressanten Einblick in die Befindlichkeit des damaligen Privatfernsehens. Also, keinen guten Film erwarten, sondern sich einfach am Leidensweg der Hauptdarstellerin freuen. Ist nicht nett, aber dann geht's, und nur dann.