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Deutsch-türkisches Kino mit Anspruch auf Authentizität (= Untertitel) gabs schon lange vor Fatih Akin. Im Gegensatz zu dessen Magnum Opus "Gegen die Wand" gehts hier aber gesittet zu - nix mit Sex, Drugs and Rock'n'Roll. Schliesslich soll der Film ja als Unterrichtsstoff an Schulen zum Thema Kulturen-Clash taugen. Auch wir haben den in den 80ern in der Schule gesehen und mussten anschliessend einen Aufsatz darüber schreiben. Ich weiss nur noch, dass er mir damals gefallen hat - ob ernsthaft oder nur um den Lehrer politisch korrekt eine gute Note aus dem linken Ärmel zu leiern, kann ich nicht mehr sagen. Zu gerne würde ich meinen Aufsatz nochmals lesen ...
Sexy Sibel, um beim Vergleich mit "Gegen die Wand" zu bleiben, heisst hier Yasemin, ist durchaus auch nett anzusehen, trägt aber schulterfrei als höchste aller Freizügigkeiten, ist eine Streberin und raucht und fi* natürlich auch nicht rum. Ihr männlicher Gegenpol ist hier kein alternder Säufer, sondern ein junger Draufgänger (Pumuckl Uwe Bohm, Sohn des Regisseurs), bei dem aus einer Machismo-Wette (er kriegt jede "auf die Matte" - das sagt der als Judoka ...) mehr an Gefühlen erwächst. Selbstredend stehen den beiden Liebenden dann auch hier die Kerle aus der Türkenfamilie im Weg, was in einem kurzen, aber intensiven Showdown mit ungewissem Ausgang gipfelt.
Doch, kann man sich geben, auch wenn man nicht mehr in der Schule ist und auf eine gute Note hofft. Macht aber natürlich nicht annähernd so viel Spass wie der intensive "Culture-Fu*" aus "Gegen die Wand" ...

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