Review

Was sind wir nicht alles aus dem asiatischen Raum an merkwürdigen Sachen gewohnt. „Marebito", „Haze", „Meatball Machine", „Hellevator" - alles Streifen, die für den Europäer schon ziemlich kranker Stoff sind. Doch mit „Exte" setzt man wirklich dem Ganzen die Krone auf. Ich bin mir relativ sicher, dass dieses Drehbuch direkt aus der Klapse kommt, denn so eine Story kann sich nur jemand ausdenken, der schon längere Zeit in ärztlicher Behandlung ist.

Yoku wollte schon immer Friseurin werden und befindet sich gerade in der Lehre. Sie wohnt mit einer Freundin zusammen und ist eigentlich sehr glücklich mit ihrem Leben. Doch dann bekommt sie mit, dass ihre Schwester ihr kleines Kind schlägt, befreit es aus deren Klauen und nimmt es bei sich auf. Anderenorts finden Hafenpolizisten einen mit Haaren (!) gefüllten Container - und zusätzlich noch eine Leiche, die dann auf einer Bahre des Leichenschauhauses landet. Ein dortiger Mitarbeiter hat kräftig einen an der Waffel, denn er hat einen Fetisch für schöne Haare (!!!) und motzt die Leichen an, wenn diese nicht ordentlich mit denen umgegangen sind (!!!). Das neueste Opfer hat es ihm sehr angetan, denn das junge Mädchen hat wunderschöne Haare, und sie scheint gar nicht tot zu sein, denn es wachsen ihr immer noch welche nach. Und zwar nicht nur auf dem Kopf, sondern auch aus dem Mund (!!!). Also nimmt er die Dame kurzerhand mit nach Hause. Von dem nachwachsenden Haar seiner neuen Mitbewohnerin schenkt er Yokus Friseursalon einige Strähnen, damit diese damit Verlängerungen gestalten können. Allerdings hat er nicht bedacht, dass die Dame, die bei ihm daheim liegt, Kontrolle über ihr ehemaliges Haar besitzt, und auch die Möglichkeit hat, dieses rasend schnell wachsen zu lassen und damit Leute zu killen (!!!).

Klingt vollkommen bescheuert? Ist es auch, und dabei habe ich die letzten dreißig Minuten noch komplett außen vorgelassen, die dem Ganzen tatsächlich noch einen oben draufsetzen, obwohl dies eigentlich kaum möglich war.

Sollte dieses Drehbuch nicht direkt aus einer japanischen Nervenheilanstalt sein, sollte man den Autor schnellstens einbuchten, bevor noch Schlimmeres passiert. Kein normaler Mensch (auch kein Asiate) kann sich so etwas ausdenken.

Problem ist leider auch, dass der Streifen erst nach gut 45 Minuten in die Gänge kommt, denn vorher ist einfach zu viel Geplänkel, das man etwas hätte straffen können, Auch die beiden Polizisten (wie immer in japanischen Streifen: einer cool, einer strunzdoof) wirken etwas deplaziert. Aber gut, welcher Bulle soll denn bei seinen Ermittlungen auch an mordende Haare denken?

Auch die Effekte sind nur teilweise gelungen, denn an manchen Stellen sieht man schon, dass hier viel Computertechnik eingesetzt wurde, die nicht mal auf dem neuesten Stand ist, was bei diesem kruden Film im Endeffekt aber auch niemanden groß stören wird

Und jetzt kommt's: Ich tappe hier in die Falle meines eigenen Bewertungsschemas. Denn „Exte" bekommt 5 Punkte, denn „einmal anschauen" sollte man sich das schon, wenn man grundsätzlich mit den abgedrehten asiatischen Filmen etwas anfangen kann. Menschen, denen schon Cronenberg Filme zu schräg sind, sollten einen weiten Bogen um dieses Werk machen.

Fazit: Vollkommen abstruse Geschichte die so bescheuert ist, dass sie sogar teilweise wieder Spaß macht. Ich glaube, selbst für die Amerikaner ist dieser Film zu schräg und es wird kein Remake geben.

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