Packender Mix aus Rachestreifen und Politthriller…28.05.2008
Fast alles richtig gemacht, das darf man vorausschicken. Eine aktuelle Geschichte wird hier verwoben mit typischem Stoff aus dem nahen Osten. In Saudi Arabien kommen bei einem wahrhaft fies erdachten Bombenanschlag viele Menschen ums Leben, darunter auch ein FBI-Agent. Das darf natürlich nicht sein, und wie wir seit den frühen Achtziger Jahren wissen, ist er damit wieder einmal präsent: der legendäre Anlaß für Mord und Vergeltung, Hurra! Das man das noch erleben darf, wie die bösen Buben in Scharen niedergemetzelt werden…denn um nichts anderes geht es hier. Klar, zunächst darf eine vierköpfige FBI-Gruppe am Tatort die Ermittlungen der Saudis unterstützen, und dann werden ein paar Turbanträger dingfest gemacht, aber der wahre Bösewicht namens Abu Hamza schmiedet weiterhin perfide Pläne, und so geraten die Agenten direkt ins Feuer. Aber ein tapferer Amerikaner weiß sich überall auf der Welt zu helfen, und so wird zurückgeschlagen! Bezeichnend an der ganzen Sache ist der einzige Tote auf der Seite der Guten…
Unter dem Deckmäntelchen des politischen Films, dessen Vorspann als sehr gelungen bezeichnet werden darf, lauert ein wirklich gutes Actionspektakel. Sicher ist die politische Grundausrichtung des Films sehr amerikanisch, und bezeichnend auch die finalen Bilder des Films inklusive den „wir bringen sie alle um“ – Botschaften. Aber Herrschaften, wir sehen halt nun einmal einen amerikanischen Film, und daher darf und muß das Vorgehen der Agenten auch heroisiert werden. Die kleinen Truppe ist im Häuserkampf besser drauf als die Delta Force und die Rangers seinerzeit bei Black Hawk Down…das ist sicher nicht unbedingt realistisch, aber absolut spannend inszeniert, zumal auf Computereffekte verzichtet wird und Explosionen endlich mal wieder handgemacht werden. Toll, man fühlt sich mittendrin statt nur dabei, die Soundeffekte tun ein übriges dazu.
Dumm aber, daß auch Regisseur Berg nicht auf die seit der Bourne- Trilogie nicht mehr wegzudenkende Wackelhandkamera setzt. Ich frage mich schon, wozu das sein muß, hier wird es zwar nicht so bis zum Exzeß getrieben wie im finalen Bourne – Film, aber ein leichtes Unwohlsein bekommt Berg immer noch hin. Ich mag dieses Stilmittel nicht, denn hektisches Geschehen muß nicht unbedingt hektisch wiedergegeben werden. Aber wahrscheinlich wird sich das auch irgendwann wieder einmal einrenken. Gut, schauspielerisch ist hier auch keine große Kunst dabei, man schwitzt, ermittelt und schießt – da kann Herr Foxx zeigen, was er so drauf hat. Der Rest der Crew flacht schnell ab, hat aber auch nicht all zu viel zu sagen. Insgesamt ein guter Arabienstreifen, mit den üblichen Klischees, aber von denen nicht zu viele – und einer sauberen Portion Härte in den Feuergefechten…8/10.