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„Ich liebe Dick“ erzählt amerikanische Geschichte einmal anders. Und das ist wohl auch schon das Hauptproblem des Filmes, denn als Nicht-Amerikaner hat man natürlich vom Watergate-Skandal gehört, doch Details sind einem fremd. Von daher werden wohl nur Amerikaner oder sattelfeste Historiker alle Anspielungen und Gags verstehen.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht zweier äußerst naiver (noch eine sehr wohlwollende Formulierung) Mädchen (Kirsten Dunst und Michelle Williams). Sie stolpern völlig unbedarft in eine Affäre, die das ganze Land wanken und Präsident Richard Nixon (großartig: Dan Hedaya) scheitern ließ. „Tricky“ Dick unterschätzt die beiden ganz gewaltig, obwohl sie Zeuginnen von unsauberen Machenschaften im Weißen Haus werden.

Die Besetzung von „Ich liebe Dick“ ist ganz ausgezeichnet. Zwar machen Kirsten Dunst und Michelle Williams als blonde Dumpfbacken ihre Sache ganz gut, sind es doch die Nebendarsteller, die besonders hervorzuheben sind. Allen voran Dan Hedaya als Richard Nixon trifft die Rolle des wohl unbeliebtesten Präsidenten sehr gut! Sein Spiel ist sehr differenziert: Er hat zwar auch witzige Momente, wirkt aber auch oft unsympathisch und an manchen Stellen sogar bedrohlich. Hedaya ist mit seiner Darstellung einer realen Person der eigentliche Star des Filmes. Hervorzuheben ist zudem Will Ferrell als Journalist, der den Watergate-Skandal veröffentlicht. Obwohl er einige humorige Szenen des Filmes erzeugt, spielt er ungewohnt zurückhaltend, was der Story und dem Film gut tut.

Obwohl schon einige Dumpfbacken den Film bevölkern und sicherlich auch mit den historischen Fakten einigermaßen frei umgegangen wird, ist der Film relativ nüchtern inszeniert. Nicht die Inszenierung, sondern die Protagonisten stehen im Vordergrund. Regisseur Andrew Fleming spielt ein wenig mit den Klischees dieser Ära, übertreibt es aber auch nicht. Insofern ist der Film auch eine Hommage an die 70’er Jahre, was vor allem durch die schrillen Klamotten der Protagonisten und den netten Soundtrack erreicht wird.

Alles in allem ist „Ich liebe Dick“ gehobene Komödienkost, die man auch als leicht-lockere Geschichtsstunde sehen kann. Wer von Watergate noch nie etwas gehört hat, der wird hiermit auf eine charmante Art und Weise informiert. Den vollen Spaß werden wohl nur Amerikaner mit Geschichtskenntnissen haben.

Fazit:

7 / 10

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