Review
von Cineast18
Nach "Die Rückkehr der glorreichen Sieben" und "Die Rache der glorreichen Sieben" ist dies die dritte Fortsetzung des Western-Klassikers von 1960 - und die sicherlich schwächste.
Es geht um Chris (Lee Van Cleef), der auf der Jagd nach einem skrupellosen Verbrecher, der seine Frau entführt und ermordet und ihn selbst schwer verletzt hatte, zufällig auf ein mexikanisches Dorf stößt, dessen männliche Einwohner bei ihrer verzweifelten Gegenwehr von einem Gangster umgebracht wurden und dessen Frauen nun bang auf die Rückkehr der Räuberbande warten. Chris entschließt sich nach einigem Hin und Her, ihnen zur Seite zu stehen, und rekrutiert zum Zwecke der Unterstützung eine Handvoll von ihm selbst ins Gefängnis gebrachter Verbrecher. Der Rest dürfte bekannt sein: Sieben meisterhafte Scharfschützen gegen einen ganzen Haufen minder talentierter Bösewichter.
Vom Glanz des Originals ist bei diesem dritten und gottlob letzten Aufguss nichts mehr übrig. Es fehlt an packender Story, stringenter Inszenierung und Schauspielertalent. Zwar scheint es noch zu Beginn des Films durchaus achtenswerte Überlegungen zu geben in Bezug auf Gut und Böse - wenn die Mutter des armen jungen Einbrechers verzweifelt an Chris appelliert, ihn doch gehen zu lassen und er mit eiskalter Gnadenlosigkeit ablehnt. Doch dieses Anreißen der Frage nach Übereinstimmung von Gesetz und Menschlichkeit verpufft kaum zwanzig Minuten später, wenn Chris den Jungen doch freilässt und dieser als erstes eine Bank ausraubt, Chris niederschießt und seine Frau entführt, um sie zu schänden und zu töten. So bleibt in der Figurenzeichnung nichts weiter als das übliche Schema: Der Gute, der mit seinem Instinkt immer goldrichtig liegt (und der so ganz nebenbei das Recht hat, jeden zu erschießen, der seiner Meinung nach etwas Böses getan hat), seine Kompagnons, die zwar die ganze Zeit schwören, ihn umbringen zu wollen, am Ende aber friedlich mit ihm zusammen leben, und die Bösen, die es zu erschießen gilt.
Neben dieser altbackenen Figurenkonstellation störte ich mich ebenso an den mitunter recht gestelzten Dialogen, den durchweg schwachen Schauspielerleistungen und der unvermeidlichen und hier allzu uninspiriert dargestellten Liebesgeschichte. Zwar bietet der Film durchaus sehenswerte Schießereien und auch die Musik hört man immer wieder gern. Doch insgesamt täuscht das nicht darüber hinweg, dass der Film im Grunde nur aus einer mitunter langweiligen Planungsphase und der finalen Schießerei besteht. Über das Niveau eines schlechten Durchschnitts kommt er so nie hinaus.