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" Einen Film wie "Evil Dead Trap“ fortzusetzen, ohne ihn stumpfsinnig zu kopieren, ist relativ schwer. Die krude japanische Argento-Reminiszenz "Evil Dead Trap“ war vermutlich zu eigentümlich für eine prompte Fortführung, zumal kaum Figuren aus dem Erstling überlebten, um sie wieder auftauchen zu lassen, daher bastelte man sich für das Sequel gleich eine ganz neue Story mit neuen Figuren. Das Resultat ist nicht weniger verstörend, schwierig und sperrig ausgefallen, wie schon das Original. "Hideki – The Killer“ ist purer japanischer Horror – hypnotisch, halluzinatorisch und extrem blutig.

Ähnlich wie im Vorgänger geht es auch in "Hideki – The Killer“ um eine Boulevardreporterin, namens Emi, die den blutigen Morden eines verrückten Frauenmörders hinterher hechelt. Ihre Faszination für die ekelhaft verstümmelten Opfer geht über die natürliche, journalistische Neugier hinaus, und beginnt sexuelle Züge anzunehmen. Emis Freundin, ihre ehemalige Klassenkameradin Aki, ist genau das Gegenteil zu dem schillernden Fernsehstar: Aki ist rundlich, nicht gerade sehr attraktiv und sehr schüchtern. So einsam wie Akis Leben ist auch ihr Beruf: Während sich Paare und Freunde im Kino gemeinsam an den dort laufenden Filmen erfreuen, ist sie diejenige, die sich um die Projektoren und Filmrollen kümmert – alleine im Dunklen.

Um Aki aufzupäppeln und dem ungeliebten Klops Leben einzuhauchen, bittet Emi ihren Liebhaber, den triebhaften, verheirateten Kurahashi darum, mit dem Mauerblümchen zu schlafen. Der Verführer nimmt seine Rolle ernst, und umgarnt daraufhin Aki plump und begierig. Was sich nun wie eine Love-triangle-Version für Giallofans liest, nimmt bereits nach wenigen Minuten eine ungewöhnliche Wendung: Aki, das übergewichtige Mädchen, ist recht offensichtlich die perverse Killerin, die ihren weiblichen Opfern den Unterleib aufschneidet und ihre Organe entnimmt. Als sie anfing zu morden, begann sie überall einen kleinen Jungen zu sehen.

Dieser Junge ist eindeutig Hideki, und die einzige direkte Referenz an "Evil Dead Trap". Da "Hideki - The Killer" eine relativ kryptisch erzählte Story innehat, sind manche Elemente der Geschichte nur schwerlich nachzuvollziehen. Hideki scheint ein Geist zu sein, denn nur Aki kann ihn sehen, jedoch wird er auch im Hause des verheirateten Kurahashi erwähnt. Vieles in "Hideki - The Killer" versteckt sich hinter einem gigantischen, filmischen Code und lässt den Zuschauer beim ersten Ansehen des Films fast orientierungslos zurück. Selbst für geübte Augen dürfte die komplexe, verschlüsselte Parabel auf Abtreibung, Eifersucht und durch Fetische desorientierte Sexualität zunächst wenig Sinn ergeben.

Jedoch bevor man sich der kritischen Analyse "Hidekis" widmet, kann man sich den Film auch durchaus zur Unterhaltung ansehen. Denn hier wird man ebenso von dem rätselhaften Mystizismus angezogen, wie in den entsprechenden David Lynch-Filmen. Dazu gehört eine Satte Portion superber Optik, inklusive extremer, aber überraschend andersartig in Szene gesetzter Gewalt. Zu fabelhaft ausgeleuchteten Szenen, die meist aus ungewöhnlichen Kamerawinkeln gefilmt werden, spielt der beängstigend minimalistische Score von Mayasa Abe. Und das Finale, das sich in einem dreckigen Wasserbassin abspielt hat einen wirklich extremen Effekt inne. Man darf also gespannt sein.

"Hideki - The Killer" ist ein ungemütliches Frauendrama, das hin und wieder wie ein Feuerwerkskörper in die Richtungen Japan-Sicko, Serienkillerthriller und Rachebrutalo explodiert. Für Mainstreamer schlicht nicht zu empfehlender, purer Alptraum, der aber dennoch technische Qualitäten und einige faszinierende Aspekte zu bieten hat.

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