Review

kurz angerissen*
erstmals veröffentlicht: 16.04.2013

Ungemütliches, bisher kaum beackertes Randthema, schon gar nicht aus männlicher Perspektive: Als Witwer, dessen Frau als Soldatin im Dienst ums Leben gekommen ist, spielt John Cusack einen vom Lebensalltag überforderten Mann, der es nicht übers Herz bringt, seinen beiden Töchtern den Tod ihrer Mutter zu berichten. Aus "Grace Is Gone" wird folglich ein eskapistischer Road Trip, das Ziel ein Vergnügungspark; der Film dahinter eine bittersüße Erfahrung, ein Wechsel aus väterlicher Nähe und Distanz und eine Unkonstante, immer mit dem Wissen im Hintergrund, dass die Wahrheit um so schmerzlicher wird, je länger sie hinausgezögert wird. Dabei geht es nicht nur um den Umgang mit den Töchtern, sondern auch mit der eigenen Rolle als jemand, der selbst zur Armee hätte gehören wollen, sich dafür aber nicht geeignet hat. Der Film schöpft all diese Selbstzweifel der Hauptfigur zu einem dichten Drama aus und leistet sich lediglich manchmal auf der Durchreise ein paar Oberflächlichkeiten, wenn das Drehbuch etwa eine interessante Figur wie die von Alessandro Nivola anschneidet, ohne ihr ganzes Potenzial wirklich auszuschöpfen.

*weitere Informationen: siehe Profil

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