Der Mafia-Hitman Tony Lazorka macht einen Deal mit dem FBI und erhält, im Gegenzug dafür, dass er gegen seine Auftraggeber aussagt, eine neue Identität im Zeugenschutzprogramm. Zwei Jahre später setzt der Gangster-Boss Dominic Catania das 17jährige Computer-Genie Brian darauf an, sich in den Rechner des FBI zu hacken und eine Liste mit den geheimen Daten sämtlicher Zeugen runterzuladen. Auf besagter Liste befindet sich natürlich auch Tony, der mittlerweile unter dem Namen John Dugan mit seiner Freundin Sarah und deren Tochter Amber ein beschauliches Dasein führt. Um seine Lieben nicht zu gefährden funkt Tony persönlich bei der geplanten Übergabe der Liste dazwischen und macht sich mit dieser sowie Brian im Schlapptau anschließend aus dem Staub... immerzu auf der Flucht vor den Auftragskillern der Mafia, die nun hinter ihnen her sind... Nachdem es sich schon ein paar Filme lang angedeutet hat, ist Mark L. Lester mit "Hitman's Run", einem arg mittelprächtigen Action-Filmchen nach Schema F, kurz vor der Jahrtausendwende nun wohl endgültig im Direct-to-Video-Sektor angekommen, wo er es sich nun gemütlich machen und zumindest noch 'ne zeitlang produktiv vor sich hinwerkeln wird, ohne dabei nochmal die Höhen von "Phantom Kommando" oder "Die Klasse von 1999" zu erreichen... wie denn auch? Im vorliegenden Fall ist das Ergebnis trotz Lesters in Sachen Krawall und Krachbumm mit einiger Erfahrung beschlagener Inszenierung (die dieses Mal aber augenfällig bieder daherkommt) dann auch nur ziemlich typisches Videotheken-Beiprogramm in 90er Jahre-Manier geworden, wie man es damals halt so im Vorbeigehen mitgenommen hat, ohne sich dabei - zu Recht! - viel zu erwarten, auch wenn der Name des Regisseurs doch irgendwo noch im Ohr nachgehallt hat. Statt auf ein ausgefeiltes Skript (aber das gab's vorher ja auch nicht) setzt "Hitman's Run" dann auch lieber auf seine wenigen Schauwerte in Form von zwei oder drei Auto-Verfolgungsjagden mit inkludierten Car-Crashs (leider schwach gecovert) und ein paar Ballereien, bei denen die Fans von handgemachten Einschuss-Wunden auf ihre Kosten kommen. Das muss halt reichen, um die Laufzeit irgendwie voll zu kriegen, denn sonst ist hier nicht wirklich viel zu holen... und schon gar nicht, was die Darsteller anbelangt, falls man ernsthaft darauf spekulieren sollte. Weder C. Thomas Howell als halbwegs bekannter Name in einer Nebenrolle noch Esteban Powell als nerviger Sidekick-Fatzke (übrigens ein Parade-Beispiel für beschissenes Casting: soll laut Drehbuch 17 spielen, war zum Dreh-Zeitpunkt bereits 22 und sieht aus, als hätte er die 30 gerade knapp geknackt) können dabei wirklich einen Stich gegen Eric Roberts machen, der unterfordert, aber einigermaßen amüsiert den coolen Hitman gibt. Fazit: "Hitman's Run" ist sicherlich keine völlige Katastrophe, aber doch allenfalls eine ziemliche Belanglosigkeit in der Vita sämtlicher Beteiligter.
4/10